18.04.2024

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06.08.11 / Gleiches Recht!

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 31-11 vom 06. August 2011

Gleiches Recht!
von Manuel Ruoff

Nach dem nie aufgeklärten Anschlag auf dem Bahnhof Düsseldorf Wehrhahn im Jahre 2000, bei dem auch sechs Juden verletzt wurden, nahm Gerhard Schröder den „Kampf gegen rechts“ auf. Und nun, da mit Anders Breivik ein offenkundig geistig Verwirrter mit rechtsradikalem Gedankengut ein Massaker in Norwegen angerichtet hat, wird auf breiter Front gefordert, gegen den „Rechtspopulismus“ vorzugehen, der bereits gefährlich weit in die Mitte der Gesellschaft vorgedrungen sei.

Andererseits lernen unsere Kinder im Geschichtsunterricht, die Attentate auf Wilhelm I. des Jahres 1878, von denen der eine Täter, Max Hödel, zeitweise der SPD angehört hat, seien von Otto von Bismarck für seine Sozialistengesetze instrumentalisiert worden und der Brandanschlag auf den Reichstag, der allem Anschein nach mit Marinus van der Lubbe von einem geistig Verwirrten mit linksradikalem Gedankengut begangen wurde, sei 1933 von den Nationalsozialisten missbraucht worden, um ihre kommunistischen Gegner zu verfolgen.

Was dem Bundeskanzler recht ist, sollte dem Reichskanzler doch billig sein. Warum heißt es denn eigentlich nicht, Bismarck habe nach den Mordversuchen auf den Monarchen den Kampf gegen links aufgenommen und die Nationalsozialisten seien nach dem Reichstagsbrand gegen den Linkspopulismus vorgegangen, der schon gefährlich weit in die Mitte der Gesellschaft vorgedrungen war?

Man könnte natürlich auch umgekehrt Schröder wie Bismarck eine Instrumentalisierung und den heutigen Meinungsmachern wie den Nationalsozialisten einen Missbrauch vorwerfen – aber wer will das schon?


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