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06.08.11 / Grenzenlose Glaskunst / Wettbewerbsobjekte im Glaspavillon von Rheinbach ausgestellt

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 31-11 vom 06. August 2011

Grenzenlose Glaskunst
Wettbewerbsobjekte im Glaspavillon von Rheinbach ausgestellt

Eine Ausstellung im Glaspavillon beherbergt die Wettbewerbsobjekte zum 6. Internationalen Glaskunstpreis der Stadt Rheinbach. 34 angehende Kunsthandwerker und Künstler aus neun europäischen Glasfachschulen haben ihre phantasievoll gestalteten Glasobjekte zum diesjährigen Wettbewerb um den Internationalen Glaskunstpreis der Stadt Rheinbach eingesandt. Eine hochkarätig besetzte Fachjury hat Anfang Juli gleich nach der Eröffnung der Ausstellung die Gewinner ermittelt und bekannt gegeben. Wichtigster Maßstab bei der Beurteilung der Objekte war die Qualität der handwerklichen Ausführung. Die europäische Dimension des alle zwei Jahre durchgeführten Projektes und das hohe Ansehen des Nachwuchsförderpreises, der in seiner Art einzigartig in Europa ist, wird auch dadurch unterstrichen, dass Androulla Vassiliou, EU-Kommissarin für Bildung, Kultur, Mehrsprachigkeit und Jugend, die Schirmherrschaft über den Wettbewerb übernommen hat.

Die Veranstalter beabsichtigen, dass der Wettbewerb den Schülern die Möglichkeit gibt, über die Grenzen hinweg in einen imaginären Dialog zu treten. Die Stadt Rheinbach, das Spezialmuseum für böhmisches Glas und das Staatliche Berufskolleg pflegen bereits seit Jahren gute partnerschaftliche Beziehungen zu allen Zentren, insbesondere zur Glasfachschule aus Kamenický Šenov/ Steinschönau (CZ).

Zu den Teilnehmern des diesjährigen Wettbewerbs gehören neben dem Staatlichen Berufskolleg Rheinbach, der Erwin-Stein-Schule, Staatliche Glasfachschule Hadamar, und der Glasfachschule Zwiesel auch die Glasfachschule Kramsach/Österreich, die Glaskunstfachschule Kamenický Šenov/Tschechien, das Tavastia Vocational College, Nuutajärvi, und Ikata/Kihniön Opetuspiste, Kihniö/Finnland, Zespol Skola Plastycznych, Dabrowa Gornicza/Polen, sowie CERFAV, Vannes-le-Châtel/Frankreich. Der musikalisch umrahmten Vernissage der diesjährigen Ausstellung mit den Wettbewerbsarbeiten im Glaspavillon „Hans-Schmitz-Haus“ wohnten zahlreiche Freunde der Glaskunst bei. Bürgermeister Stefan Raetz und Ruth Fabritius, Leiterin des Rheinbacher Glasmuseums, führten in die Schau ein. Ruth Fabritius − die übrigens das Projekt von Anfang an mitbetreut − hat gemeinsam mit ihrem Team die unterschiedlichen Exponate zu einer thematisch übersichtlich gegliederten Kunstausstellung zusammengeführt. „Es ist jedes Mal eine sehr aufregende Angelegenheit. Man bangt, dass alle Exponate heil ankommen und hofft, sie ins beste Licht rücken zu können“, verrät die Glasmuseumsleiterin.

Die Mitglieder der internationalen Fachjury – Milan Hlaves, Kunsthistoriker und Museumskurator (Kunstgewerbemuseum Prag), Sven Hauschke, Kunsthistoriker und Museumskurator (Europäisches Museum für Modernes Glas-Zweigmuseum der Kunstsammlungen der Veste Coburg, D), Jack Ink, Glaskünstler, Baden bei Wien (USA/A), Mariska Dirkx, Galeristin (Galerie Mariska Dirkx, Roermond, NL) und Uta Klotz, Chefredakteurin der führenden europäischen Fachzeitschrift für zeitgenössische Glaskunst Neues Glas/New Glass (Köln, D) – haben sich nach intensiven Auseinandersetzungen mit den Objekten für drei Preise und eine zusätzliche Belobigung ausgesprochen.

Den ersten Preis erhielt Paulina Rutkowska vom Kunstlyzeum Dabrowa Górnicza/Polen, für ihre Installation „Sammler“, bestehend aus einem Holzkasten und zwölf Insekteneinschlüssen aus Metall, mit formgeschmolzenem Glas. Der zweite Preis ging an Tii Heilomo vom Ikaalinen College of Glass and Design, Kihnio/Finnland, für ihre Pâte-de-verre-Skulptur „Geteilte Verantwortung“. Den dritten Platz belegte Madeleine Krüger von der Glasfachschule Zwiesel/Deutschland, mit der Arbeit „Vier Kelche“, die sich durch eine qualitativ hohe handwerkliche Ausführung auszeichnet. Für den experimentellen Umgang mit Glas erhielt Susanna Hohlstein vom Staatlichen Berufskolleg Rheinbach mit dem Objekt „rebirth“ eine Belobigung.

Auch wenn die Sieger des nunmehr 6. Internationalen Glaskunstpreises der Stadt Rheinbach bereits feststehen, hat das Publikum noch bis zum 31. August die Möglichkeit, für den Publikumspreis „Alexandra Bruns“ per Stimmkarte oder Internet-Voting das eine oder andere Objekt auszuwählen. Ob „Glaskissen“, „Kinetisches Gartenobjekt“, „Heißluftballon“, „Pilzsporen“ oder andere Exponate zu den favorisierten Kunstwerken gehören, wird sich noch zeigen. Am 17. September findet die feierliche Preisverleihung durch die Schirmherrin statt und auch der Gewinner des Publikumspreises wird bekannt gegeben. Die Ausstellung im Rheinbacher „Hans-Schmitz-Haus“, einem Ganzglasgebäude mit selbsttragenden Glaswänden, ist bis zum 18. September 24 Stunden am Tag zu besichtigen. Dieter Göllner


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