© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 32-11 vom 13. August 2011

Geld für Ramadan
Mehr als 110000 Euro aus Steuersäckel

Berlin feiert die „Nächte des Ramadan“ mit einem großen Kulturfest. Hauptförderer sind das Auswärtige Amt und der Hauptstadtkulturfonds. Organisator ist die „unabhängige Berliner Firmengruppe“ Piranha Kultur GmbH. Sie zeigt mit dem Fest, wie Multikulti als staatlich gefördertes Geschäftsmodell funktioniert.

Vier Jahre gibt es die „Nächte des Ramadan“ in Berlin bereits. Berliner und internationale Künstler stehen 2011 vom 3. August bis zum 4. September auf der Bühne. Nicht nur Musik, auch Themen wie „Wer ist hier Minderheit?“ sollen für Stimmung sorgen. Dieses Jahr setzen sich „Grenzgänger, Musiker und Künstler aus Berlin und Istanbul mit Vorstellungen vom Paradies“ auseinander. Sie laden ein, „mit Konzerten, Filmen, Schattenspiel und Diskussionen Einblicke in Vergangenheit und Gegenwart ... muslimisch geprägter Kulturen zu gewinnen“, wirbt Veranstalter Pi­ranha.

Dessen Gründer stammen aus der linken Musikszene. Nun haben sie für die Organisation von drei Konzerten des Ramadan-Festes 45000 Euro vom Hauptstadtkulturfonds bekommen. Vom Außenamt gab es noch einmal 66500 Euro. Derwische, eine syrische Big Band und Uiguren-Rock sind mit Steuergeldern förderungswürdig.

Laut Kriterien des Fonds trifft das sonst nur auf „bedeutsame Einzelprojekte“ zu. Rund 500 Millionen Euro zahlt der Bund jährlich für Kulturförderung in der Hauptstadt, den Fonds mit 9,8 Millionen inbegriffen. Was damit genau gefördert werden solle, sei aber gar nicht klar, bemängelt die FDP. Sie will, dass der Bund künftig nur „historisches Erbe“, „höchste künstlerische Qualität mit internationaler Ausstrahlung und repräsentative Erfordernisse des Bundes“ bezuschusst.        SV