© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 32-11 vom 13. August 2011

MELDUNGEN

Mehr Geld für Griechenland

Kopenhagen – Dänemarks Finanzminister Jan Kees de Jager hat in einem Brief an das dänische Parlament die Existenz einer Bürgschaft über 35 Milliarden Euro für Griechenland bestätigt. Die zusätzlich zum 109 Milliarden Euro-Hilfspaket gegebene Garantie der Eurozonen-Staaten gegenüber der Europäischen Zentralbank (EZB) soll es griechischen Banken erlauben, sich während der Phase des erwarteten „teilweisen Zahlungsausfalls“ weiterhin bei der EZB mit Liquidität versorgen zu können. Die bisher in der Öffentlichkeit nicht bekannte Bürgschaft soll Teil der Vereinbarungen des Gipfels der EU-Regierungschefs vom 21. Juli sein.     N.H.

Filmreifer Gasprozess

Kiew – Der ukrainische Präsident Viktor Janukowitsch bereut vermutlich, sein Einverständnis zur Fernsehübertragung des Prozesses gegen Ex-Ministerpräsidentin Julia Timoschenko gegeben zu haben, der vorgeworfen wird, beim Abschluss des Gasvertrags mit der russischen Gazprom 2009 ihrem Staat einen Schaden in Höhe von 200 Millionen US-Dollar zugefügt zu haben. Die Oppositionspolitikerin nutzte die Gerichtsverhandlungen zu medienwirksamen Auftritten gegen Janukowitsch, indem sie das Justizsystem kritisierte und den unerfahrenen 32-jährigen Richter Rodion Kirejew regelrecht vorführte. Als Timoschenkos Anwalt bei einer Verhandlung applaudiert wurde, ließ der Richter den Saal räumen. Es kam zu Tumulten, die Timoschenko aus dem Zeugenstand mit ihrem Handy filmte. Diese und weitere Aufnahmen sind bei Twitter veröffentlicht. Zudem hat Timoschenko Klage beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte wegen gesetzwidriger Strafverfolgung eingereicht.       MRK