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13.08.11 / Mit der Kraft der Sonne / Sanfter Wassertourismus findet auch auf Brandenburger und Berliner Gewässern Freunde

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 32-11 vom 13. August 2011

Mit der Kraft der Sonne
Sanfter Wassertourismus findet auch auf Brandenburger und Berliner Gewässern Freunde

Sie sehen ein wenig merkwürdig aus: Katamarane mit Solarzellen auf dem Dach. Die Solarzellen fangen die Sonnenstrahlen ein. Die dabei gewonnene Energie wird in Batterien zwischengespeichert und erlaubt so den Elektrobetrieb des Schiffes auch an sonnenlosen Tagen. Ohne die negativen Begleiterscheinungen von Verbrennungsmotoren wie Lärm und Emission ist ein Solarschiff ganz besonders für sensible Gewässerbereiche geeignet.

Davon wird auch in Deutschland immer mehr Gebrauch gemacht. Schon jetzt kann man sich von der Kanustation Anklam aus im Solar-Katamaran mit maximal elf Personen lautlos über die Peene schippern lassen und dabei Eisvögel, Seeadler oder Biber entdecken. Ganz dem Natur-Idyll angemessen, das sich hier im vorpommerschen Schilf versteckt und rühmt, mit 120 Kilometern Länge das größte naturbelassene Flusstal Westeuropas zu sein. Der in dieser Flusslandschaft ausgeübte sanfte Wasser-Tourismus im Einklang mit der Natur wurde 2010 sogar mit dem „EDEN-Award“ ausgezeichnet. „EDEN“ steht dabei für „European Destinations of Excellence“ und ist ein Projekt zur Förderung von Modellen eines nachhaltigen Tourismus in der gesamten Europäischen Union.

Auch in Berlins Gewässern sind bereits Solarboote unterwegs. Schließlich hat wohl kaum eine andere Metropole derart viele Seen, Flüsse und Kanäle. Darunter ist die „Chassalli“, der originalgetreue Nachbau eines englischen Salonbootes von 1880, sicherlich eines der schönsten Solarschiffe in Deutschland. Das Holzschiff mit dem historischen Flair bietet bis zu 20 Passagieren Platz. Die „Chassalli“ kann sogar für eine besondere Solartour gechartert werden. Der Betreiber verspricht: „Auf der Solarpolis-Tour werden Berlins Sehenswürdigkeiten aus dem Solartechnik-Sektor präsentiert, also eine Stadtrundfahrt durch das solare Regierungsviertel in Berlin.“

Berlins erstes großes Solarschiff aber ist die „Solon“. Seit ihrer Taufe im August 2009 durch Berlins Bürgermeister Klaus Wowereit ist auch sie auf städtischen Wasserstraßen unterwegs. Auf dem Charter-Schiff von rund 18 Metern Länge und fast sieben Metern Breite finden bis zu 60 Personen Platz.

Nach Auskunft der Berlin Tourismus & Kongress GmbH bieten drei Firmen in der Stadt Solarboote für Charter- und Stadttouren an. Vom Solarbootpavillon in Berlin Köpenick aus können darunter Touren auf Spree und Dahme, Langem See, Seddinsee, Dämeritzsee oder dem Großen Müggelsee unternommen werden. Doch auch in anderen Revieren besteht Gelegenheit, die CO2-freien Boote zu mieten, etwa auf den Lychener Gewässern oder am Scharmützelsee. Natürlich hat auch Nachbar Mecklenburg-Vorpommern mit seiner Seenplatte hier und da schon Solarboote im Angebot.    Helga Schnehagen


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