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13.08.11 / Modern und tolerant / SWG widmet Friedrich dem Großen ein Themenheft

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 32-11 vom 13. August 2011

Modern und tolerant
SWG widmet Friedrich dem Großen ein Themenheft

In unserer Zeit, in der die Bürger unzufrieden mit den politischen Verhältnissen sind, die Gesellschaft nach Orientierung sucht und die Menschen sich in einer Atmosphäre der Beliebigkeit fühlen, kann es hilfreich sein, es wie Friedrich der Große zu halten. Daher stand das diesjährige Tagesseminar der „Staats- und Wirtschaftspolitischen Gesellschaft“ (SWG) in Hamburg unter dem Thema

„Friedrich der Große – Seine Bedeutung für das heutige Deutschland. Welche Fundamente hat er gelegt und warum bleibt er bis heute vorbildlich?“ Die jüngst erschienene Ausgabe des Deutschland-Journals fasst die Referate sowie die ausgiebige Diskussion zwischen Publikum und Referenten zusammen und bietet in einem Anhang die Wiedergabe des politischen Testaments Friedrichs sowie den bemerkenswerten Bericht eines Zeitgenossen, der den Preußenkönig auf einer Reise kennen gelernt hatte, ohne zu wissen, wen er vor sich hat. Oberst a.D. Manfred Backerra, der stellvertretende Vorsitzende der SWG, hatte ausgewiesene Fachleute für die Politik Friedrichs des Großen gewinnen können, so Bundesrichter a.D. Prof. Dr. Peter Macke, der sich mit Fragen des Rechts beschäftigte. Friedrich war auch hier der große Reformator. Unter seiner Herrschaft wurde das „Allgemeine Preußische Landrecht“ geschaffen. Das Landrecht bildete die Klammer um die unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen in Preußen, das von Ostfriesland bis Ostpreußen reichte. Dr. habil. Rolf Straubel vom Brandenburgischen Staatsarchiv Potsdam befasste sich mit der Justiz und der Verwaltung. Während vor Friedrichs Zeit nicht nur die Justizverwaltung, sondern die gesamte Verwaltung über die Maßen schwerfällig war und Jahrzehnte vergingen, bevor sie etwas entschied, setzte Friedrich umfangreiche Reformen durch, in deren Verlauf unfähige und überflüssige Beamte entlassen wurden. Der dritte Referent war der, nicht zuletzt durch seine hartnäckige Verteidigung der Monarchie bekannt gewordene emeritierte Prof. Dr. Wolfgang Stribrny. Er schilderte die fortschrittliche Innenpolitik des Königs. Schon sein Vater hatte in Preußen die allgemeine Schulpflicht für Mädchen und Jungen eingeführt, die in Frankreich und England noch 150 Jahre warten musste. Als einziger Monarch zog er zusammen mit seinen Soldaten in den Krieg und teilte mit ihnen die Strapazen. Glaubensfreiheit war für ihn selbstverständlich, wobei er allerdings voraussetzte, dass Mitglieder von Religionsgemeinschaften „gute Preußen“ sind und gegeneinander Toleranz übten. Was machte Friedrich II. den „Großen“ aus? 1. Preußen wurde unter seiner Regentschaft der erste moderne Rechtsstaat der Welt. 2. Er führte die Glaubensfreiheit für alle Bürger ein. 3. Unter ihm wurde in Preußen als dem ersten großen Land der Welt die allgemeine Schulpflicht für Jungen und Mädchen durchgesetzt. 4. Preußen wurde ein übernationaler Staat, in dem die Treue zum König und zur preußischen Staatsidee entscheidend war.

            Hans-Joachim von Leesen

Das Deutschland-Journal, Ausgabe „Friedrich der Große“ ist gegen Einsendung eines Fünf-Euro-Scheines pro Exemplar für Versandkosten und als Schutzgebühr erhältlich bei der SWG, Postfach 26 18 27, 20508 Hamburg.


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