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20.08.11 / Wo die Welt lacht / von Christian Rudolf

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 33-11 vom 20. August 2011

Wo die Welt lacht
von Christian Rudolf

Über Spanien lacht die Sonne, über Deutschland die ganze Welt.“ Dieses Bonmot kommt einem wieder unwillkürlich in den Sinn, wenn man sich die Ergebnisse bei der Neubesetzung von Spitzenposten im Europäischen Auswärtigen Dienst unter nationalem Blickwinkel ansieht. Der noch im Aufbau befindliche EAD soll die Europäische Union in der Welt vertreten. Und wo steht Deutschland dabei? Antwort: Deutschland steht nicht. Das größte Mitgliedsland der EU tut bei diesem Aufbau im Dienst nicht mit und überlässt anderen, selbstbewussteren Nationen ohne Not das Feld. Und fühlt sich noch gut dabei. Man ist ja Weltbürger.

Unter den 25 neu ernannten EU-Botschaftern ist ein einziger Deutscher, und der auch nur stellvertretend. Was für eine Blamage, wie jämmerlich! Andere Länder denken strategisch und haben nie vergessen, dass man auch als guter Europäer seinen nationalen Mantel nicht an der Brüsseler Garderobe abgibt: Franzosen und Italiener sind durchmarschiert und stellen nun zusammen 34 hochrangige Diplomaten im EAD. Sogar das kleine und kaum noch existente Belgien hält 16 hochrangige Posten. Zweifellos eine brauchbare Ausgangslage für durchsetzungsfähige Interessenpolitik. Deutsche sind dagegen mit nur sieben Posten erbärmlich unterrepräsentiert. Überflüssig zu erwähnen, dass Deutsch nicht Amtssprache im EAD ist.

Verantwortlich für die grottenschlechte Personalpolitik ist das deutsche Auswärtige Amt. Etwas Carl Schmitt könnten sich die entmannten Schlafmützen dort wohl zu Gemüte führen. „Staaten haben keine Freunde, Staaten haben Interessen.“ Auch in der EU.


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