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20.08.11 / Mythos Heimat / Ausstellung von Gert Fabritius in Ulm

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 33-11 vom 20. August 2011

Mythos Heimat
Ausstellung von Gert Fabritius in Ulm

Heimat ist dort, wo das nicht Vergessene ein ständiger Begleiter bleibt, denn ‚Wir sind nur das, was wir nicht vergessen haben’“ – Zitat von Gert Fabritius, April 2011.

Anhand von 70 farbenprächtigen Arbeiten des 1940 in Bukarest (Rumänien) geborenen Malers und Holzschneiders Gert Fabritius wird in einer Sonderausstellung im Donauschwäbischen Landesmuseum (DZM) Ulm das Doppelthema „Mythos Heimat – Heimat im Mythos“ veranschaulicht. Der Künstler, der heute in Stuttgart lebt, greift erstmals den Begriff „Heimat“ als Stichwort für eine thematische Werkschau auf. Gemeinsam mit dem schon früher in Anspruch genommenen „Mythos“ schafft Fabritius eine interessante Fragestellung rund um den Stellenwert der Heimat.

Es geht nicht zuletzt auch darum, dass Fabritius aus einer siebenbürgischen Familie stammt, in Bukarest geboren und in Klausenburg ausgebildet wurde sowie im kommunistischen Rumänien als freischaffender Künstler tätig war. Nach der Übersiedlung in die Bundesrepublik Deutschland stellt sich für ihn immer wieder die Problematik, welche Bedeutung Heimat für ihn selbst hat und was Heimat für andere Menschen bedeuten kann. Antworten auf die Frage „Wo ist Heimat?“ finden die Besucher der aktuellen Ausstellung im DZM. Zu sehen sind raumgreifende Bilder, Installationen, Zeichnungen, Drucke und Collagen, die Fabritius zum Teil im Frühjahr 2011 eigens für diese Schau geschaffen hat. Ausgestellt sind Installationen wie „Arche“ und „Mythos-Heimat“, aber auch Porträts von Menschen, die ihn begleitet haben wie etwa Herta Müller oder Ingo Glass. Mehrere „Tagebuch-Auf-Zeichnungen“ zu spezifisch siebenbürgisch-sächsischen Themen ergänzen die Schau. Die Präsentation, deren Kuratorin Dr. Irmgard Sedler (Leiterin der Museen Kornwestheim) ist, entstand in Zusammenarbeit mit dem Siebenbürgischen Museum Gundelsheim. Da Dr. Sedler in den vergangenen Jahren mehrere Ausstellungen mit Gert Fabritius umgesetzt hat, schaffte sie es auch diesmal, zusammen mit dem Künstler sämtliche Nuancen der Hauptthematik herauszuarbeiten.

Die Fabritius-Werkschau ist im DZM Ulm bis zum 25. September  zu besichtigen. Öffentliche Führungen werden jeweils sonntags um 14 Uhr angeboten. Am 8. September (10 Uhr) findet eine interessante Kunstaktion zur Ausstellung statt, die das Thema Heimat in Anlehnung an die „Tagebuch-Auf-Zeichnungen“ in den Fokus stellt. Den Teilnehmern wird übrigens auch eine spezielle Kratztechnik näher gebracht, die sie in einer eigenen Arbeit umsetzen können.             Dieter Göllner


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