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27.08.11 / In Kürze

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 34-11 vom 27. August 2011

In Kürze

Denkmalschutz oder Einkaufen

Man hat es gut gemeint. Die Innenstädte sollen belebt werden, da heißt es auch für die Bürgermeister idyllischer Altstädte mit historischer Bausubstanz umdenken. In Celle hat man lange diskutiert, dann aber sich entschieden, dezentrale Lösungen für die Einbindung des Einzelhandels zu finden. Anders in Hameln, der Rattenfängerstadt an der Weser. Dort weiten sich die Leerstände aus, nachdem man ein Einkaufszentrum am zentralen Pferdemarkt eröffnet hat. Das Beispiel zeigt, „dass der Einzug des großflächigen Einzelhandels in die historischen Innenstädte nicht ohne Auswirkungen auf Nutzung und Erhalt des Denkmalbestandes bleibt“, kritisiert die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD). Auf ihrer Internetseite wird das Problem nun eingehend diskutiert. Ein neuer Beitrag auf der Seite DenkmalDebatten beschäftigt sich mit dem Thema „Integration von Einzelhandelsflächen in die denkmalgeschützten Ensembles der Altstädte“. „An anschaulichen Beispielen, mit der Darstellung der wichtigsten Argumente für und wider die Umsetzung von innerstädtischen Center-Konzep-ten und mit einer umfangreichen Materialsammlung hebt Katja Hoffmann die denkmalpflegerischen Aspekte eines Themas ins Bewusstsein, das oft nur unter wirtschaftlichen oder stadtplanerischen Gesichtspunkten diskutiert wird“, so die Stiftung. „Neben der Thematisierung innerstädtischer Einkaufszentren bringt DenkmalDebatten auch Orientierung in die Kontroversen um den Palast der Republik und die historische Mitte Berlins oder die geplante, inzwischen auf Eis gelegte Ersetzung der denkmalgeschützten Bonner Beethovenhalle durch eine spektakuläre neue Konzertarchitektur.“

Denkmale und historische Bausubstanz gehören zum Leben ebenso wie Theater und Museen. Soll man sie erhalten oder sollen sie modernen Bauten weichen? Viel ist in der Nachkriegszeit unwiederbringlich verloren gegangen. Breite Straßen haben Schneisen durch die Städte geschnitten, Altes musste Neuem weichen, wo eine behutsame Lösung es auch getan hätte. Eine Gesellschaft muss sich deshalb fragen lassen, was sie zum Erhalt ihres kulturellen Erbes tut. Historische Bausubstanz erhalten oder Einkaufszentren in pittoresken Altstädten? Die Stiftung will mit DenkmalDebatten Anstöße in dieser Diskussion geben.             os

Mehr Informationen über die Aktion DenkmalDebatten der Deutschen Stiftung Denkmalschutz im Internet unter www.denkmaldebatten.denkmalschutz.de

Foto:  Hameln: Alte Marktstraße


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