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24.09.11 / Perfide Masche

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 38-11 vom 24. September 2011

Jan Heitmann:
Perfide Masche

Angesichts der kaum noch beherrschbaren Schuldenkrise bröckelt die Front der Euro-Enthusiasten immer weiter. Das bringt die Befürworter von „Rettungsmaßnahmen“ in Erklärungsnot, denn glaubwürdige Argumente sind ihnen längst ausgegangen. Nun besinnen sie sich auf etwas, was in solchen Fällen meistens hilft: Angstmache. EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso hat erklärt, er rechne mit Krieg für den Fall, dass die Euro-Zone zerbricht. Polens Finanzminister Jacek Rostowski, dessen Land derzeit die EU-Ratspräsidentschaft inne hat, erwartet für diesen Fall „mittelfristig Krieg in Europa“ und denkt angeblich daran, eine Aufenthaltserlaubnis für seine Kinder in den USA zu erwerben.

Was für eine perfide Masche, die Europäer, die schreckliche Kriege durchlitten haben, dadurch disziplinieren zu wollen, dass man ihre Angst vor einem neuen Krieg schürt. Aber vielleicht ist die Botschaft auch eine ganz andere, nämlich die, sich nach dem Scheitern des Euro das mit Waffengewalt wiederholen zu wollen, was man in der Schuldenkrise verloren hat. Kriege werden nicht von Völkern geführt, sondern von Regierungen. Und Politiker, die vor einem Krieg warnen, dokumentieren damit indirekt ihre eigene Kriegsbereitschaft. Hätten sie die Absicht, den Frieden unter allen Umständen wahren zu wollen, müssten sie nicht vor Krieg warnen. Krieg war aber schon immer ein probates Mittel für Regierungen, um von eigenem Unvermögen oder Missständen abzulenken. Haben wir Barroso & Co. also richtig verstanden: Wenn sie mit ihrer stümperhaften Euro-Politik gescheitert sind, werden sie das durch einen Krieg „heilen“ wollen? Schlimm, von was für Figuren Europa beherrscht wird.


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