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24.09.11 / Die nächste Stromrechnung kommt bestimmt

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 38-11 vom 24. September 2011

Moment mal!
Die nächste Stromrechnung kommt bestimmt
von Klaus Rainer Röhl

Mit der Berliner Wowereit-Wahl ist die Epoche der Machtergreifung durch die deutschen Linken unter führender Beteiligung von Angela Merkel zu einem vorläufigen Abschluss gekommen. Nun fehlt noch am 27. September im Rahmen der Euro-Rettung die Zustimmung des Deutschen Bundestags zu seiner eigenen Entmachtung, also der Verzicht auf das Recht, über den Bundeshaushalt zu bestimmen, ein Grundrecht jeden Parlaments. Das Parlament stimmt seiner Abschaffung – in einem wichtigen Punkt – zu. Ohne falsche historische Anklänge zu wecken, kann man also durchaus von einem Ermächtigungsgesetz sprechen, im Schnellverfahren durchgepeitscht. Falls der Kanzlerin die Stimmen der von Peter Gauweiler (CSU), Wolfgang Bosbach (CDU) und Frank Schäffler (FDP) alarmierten Abgeordneten fehlen, hat Frank-Walter Steinmeier schon Hilfe angekündigt: Hilfe zum (Fast-)Nulltarif. Erst die Energiewende, die Windmühlen und Sonnensammler, der Raps und der Schnaps. Jetzt noch, auf Deubel komm raus, der EU-Superstaat: Nation Europa im Schnellverfahren. Große Zeiten! Pingelig, wer da noch das Etatrecht, das Grundgesetz, die europäische Verfassung zitiert und meckert.

Die Berliner Wahl war von vielen Zufällen abhängig. Die Berliner, Deutsche und Eingebürgerte, haben gewählt. Aus ziemlich durchsichtigen Gründen spricht man lieber von Bewohnern als von Deutschen. In Berlin wohnen knapp 500000 Ausländer, die, zusammen mit den deutschen Gutmenschen, die Stadt angeblich kolossal bereichern und so richtig lebenswert machen, was gerade von ausländischen Besuchern immer wieder hervorgehoben wird: Ein buntes Völkchen sei das, mit vielen Dönerbuden und ebenso vielen Currywurst-Ständen, und jeden Tag ist da was los. Die Wahlbeobachter sind des Lobes voll über die Berliner Wähler. Richtig mündig haben sie nur demokratische Parteien gewählt, wenn man die 11,5 Prozent Stimmen für die dreimal umbenannte SED nicht rechnet, die nicht zu Unrecht vom Verfassungsschutz beobachtet wird. Besonders die Grünen erlebten viel Zustimmung, aber die schwimmen seit der Reaktorkatastrophe in Fukushima eh auf der Erfolgswelle, schließlich wird ihr Hauptziel, der Ausstieg aus der Kernenergie, jetzt endlich Wirklichkeit.

Damit hat die durch die Flutkatastrophe in Japan und den Reaktorunfall in Fukushima ausgelöste deutsche Angst-Bewegung einen vorläufigen Höhepunkt erreicht. Ein großer Erfolg für die Wind- und Sonnen-Lobby und die vielerorts bereits Flächen bedeckende Raps- und Flachs-Wirtschaft. Kompliment, meine Herren. Ein Milliarden-Geschäft und ein ganz unerwarteter poltischer Erdrutsch, an den die meisten der grünen Nachhaltigkeits-Gurus schon selbst nicht mehr geglaubt haben. Aber das japanische Erdbeben mit rund 2000 Opfern löste danach bei den deutschen Wählern Panik aus. Und pünktlich zu den Landtagswahlen in Baden-Württemberg drehte die Kanzlerin, die gerade eben noch mit der deutschen Atom-Industrie glänzende Bedingungen ausgehandelt hatte, durch und erklärte selbst die Energie-Wende. Die Wähler im deutschen „Muschterländle“ drehten mit. Wollt ihr ein zweites Fukushima auf deutschem Boden? Wollen Sie, dass ihre Kinder und Enkelkinder durch eine so furchtbare Reaktor-Katastrophe tödlich bedroht werden? Wer will da noch Ja sagen?

Alles hat seine Zeit. Vergessen erst einmal der Kampf um die Froschwanderwege, die Rücksicht auf den irgendwo lebenden Wachtelkönig und der Schutz des Meeres wegen der sehr geräusch­empfindlichen Wale und vergessen die Schutz-Zone für die seltenen Zugvögel. Das war mal. Alles abgeblasen wegen der Wende. Obwohl seit langem bekannt ist, dass die über Nacht aus dem Boden gestampften gigantischen Massen an Wind­rädern alles Lebendige in ihrer Umgebung einschließlich der menschlichen Nerven erbarmungslos und nachhaltig ruinieren. Nur einer, der in der Nähe solcher futuristischen Beton-Albträume zu leben gezwungen ist oder sie auch nur im Vorbeifahren in Sachsen-Anhalt oder an der Ostsee einmal gesehen hat, weiß um den nachhaltig kalten Horror. Oh Täler weit, oh Höhen, … Kommt nicht mehr vor, denn Deutschsein heißt, eine Sache um ihrer selbst willen zu tun. Danke, Ende. Das ist heutzutage der deutsche Sonderweg, den die anderen Völker noch partout nicht mitgehen wollen. Abwarten.

Die Energie-Wende ist natürlich kein Energie-Ende. Man tauscht im Hoch-Industrieland Deutschland lediglich Atomenergie gegen Erdgas aus – und Kohlekraftwerke, die man eben noch als CO2- Produzenten erbittert bekämpft hat, weil die Welt untergehen würde durch CO2. Aber auch die Wende zu Schröders Russengas und den neuen Kohlekraftwerken kostet Milliarden, und nochmals Milliarden kostet der Ausbau der Luft- und Erdkabel, mit dem der Strom aus den Windmühlen an der Ostsee nach Bayern und Baden-Württemberg geleitet werden soll. Auch für diese Kabelbauten gibt es bereits eine zahlungskräftige und durchsetzungsfähige Industrie. Und diese Milliarden sind keine Euro-Bürgschaften oder Luftnummern, sondern die müssen gezahlt werden, von jedem Strom-Kunden, also von vorwiegend kleinen Leuten mit kleinen Renten und mittleren Einkommen sowie jungen Menschen. Zahlen nach Rechnungseingang. Von der ganzen „erneuerbaren“ Wind- und Sonnen-Energie, die schon bisher gegen jede Vernunft subventioniert wird, bleibt am Ende die Preiserhöhung übrig. Die allerdings wird nachhaltig sein. Hoffentlich auch die Wut, die eines Tages kommen wird, wenn alle Lügen und die vielen täglichen Talkshow-Phrasen sprachlos werden gegen die einfache Rechnung, die in jedem Haushalt unübersehbar auf dem Tisch liegen wird, für Strom, Gas, Wasser, die staatlich zwangsverordnete „Wärmedämmung“, die Erhöhung der Grundsteuer und der Abwasserprüfung und den Zuschlag für alles. Erst kommt die Rechnung und dann die Moral.

Klaus Rainer Röhls Buch „Verbotene Trauer. War die Vertreibung ein Verbrechen?“ ist soeben in 4. Auflage im Universitas Verlag, Wien, erschienen. Zu beziehen durch den Preußischen Mediendienst.


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