28.03.2024

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01.10.11 / Weiser Benedikt XVI.

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 39-11 vom 01. Oktober 2011

Zwischenruf
Weiser Benedikt XVI.

Nach dem Deutschlandbesuch des Papstes muss es jedem Interessierten in dieser Republik klar geworden sein, Benedikt ist eine außergewöhnliche Persönlichkeit. Weise, gütig, manchmal nur klug, offen für die Menschen, so zeigte sich der deutsche Papst in Berlin, Erfurt und Freiburg. Der Vorsitzende des Zentralkomitees der deutschen Katholiken brachte es auf den Punkt: „Der Papstbesuch war ein Erfolg.“ Er war ein Erfolg für die Christen in Deutschland trotz der bestehenden Konfessionsunterschiede. Der Besuch machte deutlich, dass Deutschland immer noch – trotz aller Säkularisierungstendenzen – ein christlich geprägtes Land ist. Wie könnte es auch anders sein, denn die in den Demokratien des Westens fast zum Dogma erhobene Idee von der unverfügbaren Menschenwürde ist christlichen Ursprungs. Hunderttausende mobilisierte Benedikt bei seinem dreitägigen Besuch und es waren zu einem erheblichen Teil junge Menschen. Ihnen und den vielen TV-Zaungästen stärkte er den Glauben. Die Kontinuität zu seinem Vorgänger war hier besonders auffällig.

Gegen diesen Papst sind die Bundestagsabgeordneten, die aus Protest gegen den Auftritt des Papstes im Reichstag der Sitzung des Parlaments fernblieben, bedauernswerte Geschöpfe. Die katholische Kirche ist fast 2000 Jahre alt. Sie hat überdauert, weil sie an den Grundpositionen der Heiligen Schrift sowie an den Dogmen der katholischen Lehre – so fragwürdig diese auch im Einzelnen sein mögen – festgehalten hat. Diese Kirche war trotz vieler Irrungen und Wirrungen über das Ganze gesehen nie ein schwankendes Rohr im Winde. Es ist verständlich, wenn der deutsche Papst den Modernisierungstendenzen aus der Evangelischen Kirche in Deutschland unter dem Stichwort mehr Ökumene eine freundliche Absage erteilt. Er hat das Lied des großen preußischen Protestanten Ernst-Moritz Arndt verinnerlicht: „Ich weiß woran ich glaube, ich weiß was fest besteht.“ Wilhelm v. Gottberg


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