20.04.2024

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15.10.11 / Spurlos verschwunden / Beweisstücke im Fall Barschel wurden entfernt

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 41-11 vom 15. Oktober 2011

Spurlos verschwunden
Beweisstücke im Fall Barschel wurden entfernt

Erneut sind Beweismittel im Fall Uwe Barschel auf mysteriöse Weise verschwunden oder entfernt worden. Bei der Staatsanwaltschaft Lübeck braut sich ein handfester Justizskandal zusammen.

Mehrere Asservate aus dem Todeszimmer des früheren schleswig-holsteinischen Ministerpräsidenten waren jetzt von der Staatsanwaltschaft Lübeck an das Landeskriminalamt in Kiel geschickt worden. Das will DNA-Spuren analysieren und vergleichen. Unter den Beweisstücken sollte sich auch ein menschliches Haar befinden, das im Todeszimmer Barschels auf dem Kopfkissen gefunden worden war. Aber die Tüte, die das Haar enthalten sollte, erwies sich als leer. Eine Erklärung für das Verschwinden aus dem zweifach gesicherten Behältnis gibt es bisher nicht.

Im Zuge der folgenden Ermittlungen wurde ein weiteres Beweisstück vermisst. Ein Buch mit Erzählungen des Franzosen Jean-Paul Sartre, das aufgeschlagen im Todeszimmer Uwe Barschels gelegen hatte, fehlte in der Asservaten-Sammlung. In diesem Fall allerdings konnte sein Verbleib aufgeklärt werden. Das Buch befand sich mittlerweile in der Bibliothek des früheren Leiters der Lübecker Staatsanwaltschaft, Heinrich Wille, ehemals Chefermittler im Fall Barschel. Kürzlich hat er ein Buch veröffentlicht, in dem er die These vertritt, Uwe Barschel sei ermordet worden.

Ex-Ermittler Heinrich Wille versucht die widerrechtliche Mitnahme des Beweisstückes zu rechtfertigen, indem er erklärt, er habe die Witwe Freya Barschel um Erlaubnis gebeten. (Siehe auch Beitrag Seite 5 und Kommentar Seite 8.) Klaus J. Groth


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