18.04.2024

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15.10.11 / MELDUNGEN

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 41-11 vom 15. Oktober 2011

MELDUNGEN

Neue Brücke über die Memel

Tilsit – Die langwierigen russisch-litauischen Verhandlungen zum Bau einer neuen Brücke über den Memelstrom sind zum Abschluss gekommen. Regierungsvertreter beider Seiten unterzeichneten Anfang dieses Monats ein entsprechendes Abkommen. Demnach wird die Brücke fünf Kilometer östlich von Tilsit entstehen. Weil der Teil auf litauischer Seite wegen des zu querenden Überschwemmungsgebiets erheblich länger ausfallen muss, gab es Streitigkeiten bei der Aufteilung der Baukosten. Die nunmehrige Regelung sieht vor, dass Russland 15 Millionen Euro, Litauen 17 Millionen Euro und die Europäische Union zehn Millionen Euro übernimmt. Der in Tilsit weilende russische Verkehrsminister Igor Lewitin gab bekannt, dass im Zusammenhang mit dem Brückenbau auch eine Umgehungsstraße sowie ein neuer Grenzabfertigungsterminal entstehen wird, indem täglich 1200 Fahrzeuge abgefertigt werden sollen. Als Termin für die Fertigstellung wurde das Jahr 2014 genannt. In Tilsit atmet man auf. Die Königin-Luise-Brücke ist den Anforderungen an einen modernen Schwerlastverkehr nicht mehr gewachsen. Auch stellen die auf die Zollabfertigung wartenden und in den Straßen der Stadt sich stauenden Fahrzeuge eine unzumutbare Belastung für die Anwohner dar. Nach Inbetriebnahme der neuen Brücke bleibt die Luisenbrücke nur noch dem Fußgängerverkehr und Reisebussen vorbehalten. H.Dz.

 

BMW investiert bei Avtotor

Königsberg/München – Vom Beginn dieses Jahres bis August sind in der Russischen Föderation 17223 Autos der Marke BMW abgesetzt werden. Das sollen mehr werden, wenn es nach dem Willen der Autobauer aus München geht. So hat die Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft (BMW AG) ihre Absicht erklärt, bei Avtotor in Königsberg 200 Millionen Euro in neue Fertigungsanlagen zu investieren. In einer neuen Produktionsstraße sollen dann jährlich 80000 Automobile der Marke BMW produziert werden. Dabei sollen 2000 neue Arbeitsplätze entstehen. Zunächst sollen Fahrzeuge der 1er-, 3er- und 5er-Reihe hergestellt werden. Ab 2015 sollen dann die Geländewagen der Typen X1, X3 und X5 hinzukommen. BMW strebt an, in der ostpreußischen Haupstadt zehn Prozent billiger zu produzieren als die importierten Wagen kosten würden. Von der Pregelmetropole aus sollen dann nicht nur die Russische Föderation, sondern auch andere GUS-Staaten beliefert werden. Die Zusammenarbeit zwischen Avtotor und BMW geht auf das Jahr 1999 zurück. Damals stiegen die bayerischen Autobauer bei dem Königsberger Zulieferer ein. Bis 2004 wurden bei Avtotor rund 4200 Fahrzeuge der 3er- und 5er-Reihe für den russischen Markt montiert. T.M.

 

Investitionen rückläufig

Allenstein – Im südlichen Ostpreußen ist laut dem Hauptamt für Statistik die Investitionstätigkeit zurückgegangen. Wie die „Gazeta Ptawna“ meldet, sind in der ersten Hälfte dieses Jahres 13 Prozent weniger investiert worden als im vorausgegangenen Halbjahr. Als Begründung weist das Hauptamt für Statistik darauf hin, dass im ganzen Land im ersten Halbjahr die Investitionen mit 23,5 Milliarden Zloty (rund 5,3 Milliarden Euro) recht niedrig gewesen seien. Dass es in der Republik Polen auch anders geht, zeigt allerdings das Beispiel der Woiwodschaft Lublin. Dort stiegen die Investitionen um die Hälfte. Und auch in Podlachien und Podkarpacie nahmen die Investitionen zu, wenn auch merklich geringer als in der Woiwodschaft Lublin. Das legt den Verdacht nahe, die Ursachen für den Investitionsrückgang in der Woiwodschaft Ermland und Masuren zumindest nicht nur in der landesweiten Entwicklung zu sehen. Darauf deutet auch die Tatsache hin, dass das südliche Ostpreußen bei der Arbeitslosigkeit mit einem traurigen Spitzenwert von 18,5 Prozent in Polen die rote Laterne trägt. PAZ

 

Verein für Autonomie

Allenstein – Die Autonomie-Bewegung für Masuren ist in das Vereinsregister eingetragen worden. Vorsitzender des Vereins ist Zbigniew Palinski. Der Besitzer des Gartenbaubetriebes in Sensburg kritisiert an den Woiwodschaftsbehörden, dass sie keinerlei Visionen für die Entwicklung hätten. Die Jugend flüchte aus Masuren, denn dort herrschten die höchste Arbeitslosigkeit und die höchsten Preise in der ganzen Republik. Die Autonomie-Bewegung für Masuren will das, wie sie sagt, ändern. So will sie unter anderem aus Litauen, Russland und der Bundesrepublik Deutschland Investoren anlocken. Dem Verein geht es erklärtermaßen nicht um eine Abtrennung Masurens von der Republik Polen, sondern um eine Selbständigkeit, wie sie spanische Regionen haben. Er strebe gute Beziehungen zu den Selbstverwaltungskörperschaften an, aber auf der Grundlage einer Partnerschaft. Wichtig sei ihm auch die Zusammenarbeit mit dem Ermland, unterstreichen die Mitglieder der Bewegung. PAZ

 

Konferenz über Deutsch

Allenstein – „Die deutsche Sprache in der Region – eine ungenutzte Chance?“ Diesem Thema widmete sich eine Konferenz in der Woiwodschaftshaupstadt Allenstein. Zu den Teilnehmern gehörte auch der Vorsitzende des Verbandes der deutschen Sozial-Kulturellen Gesellschaften (VDG), Bernard Gaida. PAZ


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