20.04.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden
15.10.11 / Aus den Heimatkreisen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 41-11 vom 15. Oktober 2011

Aus den Heimatkreisen

ANGERBURG

Kreisvertreter: Kurt-Werner Sadowski. Kreisgemeinschaft Angerburg e.V., Landkreis Rotenburg (Wümme), Postfach 1440, 27344 Rotenburg (Wümme), Landkreis: Telefon (04261) 9833100, Fax (04261) 9833101.

Führungsspitze der Kreisgemeinschaft bestätigt – Zur Sitzung am 17. September 2011 im großen Sitzungssaal des Rotenburger Kreishauses konnte Kreisvertreter Kurt-Werner Sadowski neben einigen Zuhörern auch zahlreiche Gäste begrüßen. An erster Stelle den stellvertretenden Landrat des Landkreises Rotenburg (Wümme), Reinhard Brünjes, sowie eine Delegation aus Angerburg [Wegorzewo]. Zur Delegation gehörten unter anderen Landrätin Halina Faj, Bürgermeister Krzysztof Piwowarczyk und die Vorsitzende der DG Mauersee, Herta Andrulonis. Nach den Begrüßungsworten konnte der Kreisvertreter die Tagesordnung mit 19 Tagesordnungspunkten zügig abwickeln. Dazu gehörten der Arbeitsbericht des Kreisvertreters und der Kassenbericht der Schatzmeisterin Brigitte Junker, der Bericht der Schriftleiterin des Angerburger Heimatbriefes Susanne Hagen sowie die Berichte der übrigen Vorstandsmitglieder und der Kassenprüfer. Sie bescheinigten der Schatzmeisterin eine einwandfreie Kassenführung und empfahlen die Entlastung der Schatzmeisterin und des Vorstandes. Mit der „Silbernen Ehrennadel“ der Landsmannschaft Ostpreußen wurden Joachim Hans Hoffmann und Georg Malz für ihre wertvolle Mitarbeit am „Angerburger Heimatbrief“ ausgezeichnet. Die Delegierten bestätigten einstimmig Kurt-Werner Sadowski in seinem Amt als Kreisvertreter sowie Brigitte Junker und Susanne Hagen bei einer Enthaltung für die nächsten zwei Jahre als stellvertretende Kreisvertreterinnen. Außerdem wurden in den Vorstand gewählt: Erich Kerwien, Arno Rosin und Eberhard Steinke. Erstmalig wurde Wolfgang Malessa in dieses wichtige Gremium gewählt. Insgesamt herrschte bei den Delegierten Zufriedenheit und Zuversicht, wenn auch die demografische Entwicklung in der Kreisgemeinschaft Anlass zur Sorge gibt. In zwei Jahren endet die Amtsperiode der gegenwärtigen Kreisvertretung und es ist bereits heute absehbar, dass der eine oder andere Delegierte alters- oder gesundheitsbedingt nicht mehr zur Verfügung stehen wird. Der Fortbestand unserer Kreisgemeinschaft hängt aber insbesondere davon ab, dass sich heimattreue Menschen für die Kreisvertretung zur Verfügung stellen. Bei Interesse wären wir für eine schriftliche Nachricht an unsere Geschäftsstelle in Rotenburg (Wümme) dankbar. Zum Abschluss der Versammlung informierte der Kreisvertreter die Anwesenden, dass die nächste heimatpolitische Tagung am 25./26. Februar 2012 und die nächsten Angerburger Tage am 8./9. September 2012 in der Rotenburger Theodor-Heuss-Schule stattfinden und wünschte allen erlebnisreiche Tage in Rotenburg (Wümme).

 

GERDAUEN

Kreisvertreter: Walter Mogk, Am Eichengrund 1f, 39629 Bismark (Altmark), Telefon (0151) 12 30 53 77, Telefax (039000) 5 13 17. Gst.: Doris Biewald, Blümnerstraße 32, 04229 Leipzig, Telefon (0341) 960 09 87, E-Mail: geschaeftsstelle@ kreis-gerdauen.de.

Nachruf Anita Laube – In Radeberg/Sachsen verstarb am 14. September 2011 plötzlich und unerwartet unsere liebe Heimatfreundin Anita Laube. Sie war seit September 2007 Mitglied des Kreistages und Kirchspielvertreterin für Löwenstein. Am 11. Dezember 1940 wurde Anita Laube in Löwenstein geboren. Sie erlebte als kleines Kind den Krieg und dessen Auswirkungen. Während die Mutter in Sibirien in Gefangenschaft war, kam Anita Laube im Herbst 1945 nach Mönchengladbach zu einer Verwandten. Dort besuchte sie von 1946 bis 1950 die Schule. Im Rahmen der Familienzusammenführung kam sie 1951 nach Sachsen. Drei Jahre ging sie dort noch zur Schule und erlernte danach den Beruf einer Bandweberin. Anita Laube heiratete 1961 und bald darauf wurde ihre Tochter geboren. Bis 1974 war sie Hausfrau. Von 1975 bis 2000 war sie in der Autoindustrie tätig. Zur Heimatkreisgemeinschaft kam Anita Laube 1996. In der Folgezeit hat sie alle Hauptkreistreffen besucht und viele Fahrten in die Heimat unternommen, wobei ihr besonders ihr Heimatort Löwenstein am Herzen lag. So war es nur folgerichtig, dass sie das Amt der Kirchspielvertreterin für Löwenstein übernahm und damit das Werk von Gerhard Briese, mit dem sie schon jahrelang in Verbindung stand, fortsetzte. Für ihr Engagement in der Heimatkreisgemeinschaft wurde sie am 10. September 2005 in Rendsburg mit der Treueurkunde der Landsmannschaft Ostpreußen ausgezeichnet. Anita Laube war ein sehr lebensbejahender Mensch, ihr frohes Wesen und ihre stets freundliche und hilfsbereite Art werden wir in Erinnerung behalten und ihr stets ein ehrendes Andenken bewahren.

 

KÖNIGSBERG–STADT

Stadtvorsitzender: Klaus Weigelt. Patenschaftsbüro: Karmelplatz 5, 47049 Duisburg, Telefon (0203) 2832151.

Recht herzlicher Dank für die Organisation unseres diesjährigen Treffens vom 8. bis 11. September in Magdeburg, der Landeshauptstadt von Sachsen-Anhalt, gilt – im Namen aller Beteiligten – Frau Hanna-Lore Schuhmann und Herrn Ulrich Busch.

Am ersten Abend gedachten wir mit unserem Lied „Land der dunklen Wälder“ unserer Verstorbenen. Wir sahen alte Aufnahmen von Ballieth, obwohl die neuen Medien zunächst nicht recht den Befehlen unserer Vorführer Ulrich Busch und Gerhard Godau gehorchen wollten. Es klappte dann ja doch noch, vielen Dank für die Mühe. Am nächsten Morgen, nach einem reichhaltigen Frühstück, brachte uns ein Bus mit einem versierten Reiseleiter zum Schiffshebewerk Rothensee, welches heute stillgelegt ist. Von dem Dach des Schleusensteuerstandes in 13 Metern Höhe über dem Wasserspiegel des Mittellandkanals sahen wir die ganze Schleusenanlage. Dann ging die Fahrt zum Wasserstraßenkreuz. Das ist eine 918 Meter lange Kanalbrücke, die über die Elbe führt und so den Mittellandkanal mit dem Elbe-Havel-Kanal verbindet. Sie wurde 2003 eröffnet. Nach dem Mittagessen fuhren wir in die Stadt und unser Reiseleiter erklärte uns einige Statuen berühmter Magdeburger: Johann Andreas Eysenbarth, Medicus; Till Eulenspiegel; Otto von Guericke, Naturwissenschaftler. 955 veranlasste Otto der Große den Bau einer prächtigen Kathedrale in seiner Lieblingspfalz Magdeburg. Doch kurz nach seinem Einzug in den Magdeburger Dom verstarb er. Noch heute kann seine letzte Ruhestätte besichtigt werden. Die Skulpturen der Klugen und Törichten Jungfrauen im Dom sind Kunstwerke von Weltrang. Unübersehbar reiht sich das von dem Künstler Friedensreich Hundertwasser zuletzt geplante Bauwerk in das Ensemble von barocken Fassaden ein. Es hat 900 verschiedene Fenster, Goldkugeln und Blumengärten auf den Dächern. Abends waren wir in Gedanken wieder zu Hause in Königsberg.

Am dritten Tag gingen wir zu Fuß in die Stadt, um noch einmal den Dom zu besichtigen. In unmittelbarer Nähe befindet sich das Elbufer. Entlang der Elbuferpromenade gingen wir zur Anlegestelle der Weißen Flotte. Zwischendurch machten wir Pause in einem Café. Es war ein herrlich warmer Sommertag und wir konnten die fast dreistündige Fahrt mit dem Schiff „Stadt Magdeburg“ auf dem Oberdeck genießen. Zurück im Hotel wollte man sich nach Abendessen, Film, Gedichten und Gesang nur noch entspannen. Am nächsten Morgen war schon wieder Abschied angesagt. Der Vorschlag für das nächste Treffen 2012 war Fulda, am zweiten Wochen­ende im September. Kontaktadresse: Ulrich Busch, Reesbrook 9, 22395 Hamburg, Telefon und Telefax (040) 604 95 44.

 

LÖTZEN

Kreisvertreter: Dieter Eichler, Bilenbarg 69, 22397 Hamburg. Geschäftsstelle: Ute Eichler, Bilenbarg 69, 22397 Hamburg, Telefon (040) 6083003, Fax: (040) 60890478, E-Mail: avus.eichler@ freenet.de

Neumünster – Masuren in Neumünster: Ein besonderer Tag findet am Sonnabend, 15. Oktober, im Lötzener Heimatmuseum in Neumünster statt. Ab zehn Uhr sind die fünf Ausstellungsräume des Lötzener Heimatmuseums in der Brachenfelder Straße 23 (alte Schule unweit des Rathauses) geöffnet. Zu sehen ist noch die Sonderausstellung „Das Ermland und Masuren in allen vier Jahreszeiten“ – Fotografien von Mieczysław Wieliczko (Allenstein). – Das Ehepaar Hergenhan, Kiel, zeigt Scherenschnitte und gewebte Bänder (Jostenbänder) und bietet sie zum Kauf an. Es wird ein Scherenschnitt-Märchenfilm gezeigt (um 16.15 Uhr), mit Erläuterungen über die Kunst des Scherenschnitts. – Der Eintritt ist frei.

 

PREUSSISCH EYLAU

www.preussisch-eylau.de. Kreisvertreter: Rüdiger Herzberg, Brandenburger Straße 11 a, 37412 Herzberg, Tel. (05521) 998792, Fax (05521) 999611, E-Mail: r.b.herzberg@t-online.de; Kartei, Buchversand und Preußisch Eylauer Heimatmuseum im Kreishaus Verden (Aller): Manfred Klein, Breslauer Str. 101, 25421 Pinneberg, Tel. (04101) 200989, Fax (04101) 511938, E-Mail: manfred.klein.rositten@malle-tech.de.

Nachruf auf Annemarie Zettler (geb. 25. Mai 1922 – verst. 29. September 2011) „Der ist in tiefster Seele treu, wer die Heimat liebt wie Du.“ Diese Worte Fontanes treffen in besonderer Weise auf Annemarie Zettler zu. Frau Zettler, geborene Tietz, wuchs mit ihrer Schwester Erna von liebevollen Eltern wohlbehütet in der Stadt Preußisch Eylau auf. Nach Einnahme der Stadt wurden ihre Eltern nach Russland verschleppt, von wo sie nicht mehr wiederkehrten. Eine aus kurzer Ehe hervorgegangene Tochter verstarb damals im Alter von nur wenigen Tagen. Es gelang Frau Zettler, nach Westdeutschland zu entkommen, wo sie sich schon bald dem Landfrauenverband anschloss und auch dem „Freundeskreis zur Erhaltung und Pflege ostpreußischen Kulturgutes e.V.“ angehörte. Berufliche Erfüllung fand Frau Zettler in Marburg als Haushälterin einer studentischen Corporation, wo sie sich großer Achtung und Beliebtheit erfreute. Nach ihrer Pensionierung ging Frau Zettler ganz im Einsatz für die ostpreußische Heimat auf. Im südlichen, dem an Polen gefallenen Teil des Kreises Pr. Eylau waren noch viele Deutsche verblieben, die dort verstreut in zum Teil erbärmlichen Verhältnissen lebten. Als Zusammenschluss der Deutschen wurde die „Deutsche Gesellschaft Natangen“ gegründet, in der Frau Zettler und ihre Schwester fortan segensreiche Arbeit leisteten. Sie übernahmen Patenschaften für die Ärmsten, brachten mit vielen, teilweise sehr beschwerlichen Wagenfahrten von Marburg aus Hilfsgüter herüber, unter anderem von Frau Zettler gestrickte warme Kleidung, ermöglichten für die Kinder Nikolausfeste und vieles mehr. Um altes Brauchtum zu erhalten, das Gemeinschaftsgefühl zu stärken und den Frauen ein kleines Einkommen zu erschließen, organisierten die beiden Schwestern eine Werkwoche bei der Deutschen Gesellschaft in Landsberg. Sie galt dem Webknüpfen, dem Doppelstricken und anderen in Ostpreußen von alters her überlieferten Techniken. Frau Zettler erwies sich mit ihren einschlägigen Kenntnissen als gute Lehrmeisterin. Auch die beiden Schwestern eigene Fröhlichkeit und Zuversicht trug zum Erfolg bei. Schließlich ging auch der große Wunsch von Frau Zettler und Frau Tietz in Erfüllung, den Landfrauenverband in Ostpreußen, dem Land seines Ursprungs, wieder entstehen zu lassen. Nicht zuletzt durch ihren Einsatz kam es zur Gründung des „Ermländisch-Masurischen Verbandes Deutschstämmiger Landfrauen“, der den Damen durch Verleihung der Ehrenmitgliedschaft dankte. Der Verband unter umsichtiger Leitung von Frau Wagner-Rybinska leistet bisher und hoffentlich auch noch in ferner Zukunft sehr gute Arbeit. Bis zuletzt weilten die Gedanken unserer lieben Heimgegangenen in der Heimat, bei unserer Deutschen Gesellschaft Natangen und dem wiedererstandenen Landfrauenverband. So nehmen wir nun Abschied von Annemarie Zettler, die in ihrer großen Bescheidenheit so viel für uns geleistet hat.


Artikel per E-Mail versenden
  Artikel ausdrucken Probeabobestellen Registrieren