19.04.2024

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22.10.11 / Ewig Glückloser

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 42-11 vom 22. Oktober 2011

Ewig Glückloser
von Manuela Rosenthal-Kappi

Der ukrainische Präsident Viktor Janukowitsch tut sich offenbar schwer damit, ein eigenes Profil zu finden. Ganz gleich, was er anfängt, immer wirkt er grobschlächtig und ungeschickt. Der Politiker scheint kein Gespür für Diplomatie zu besitzen.

Sollte der Prozess und die Verurteilung zu sieben Jahren Haft gegen Julia Timoschenko, die ehemalige Ministerpräsidentin, Oligarchin und Chefin der Oppositionspartei BJuT als Coup gedacht sein, ähnlich wie der, mit dem Putin den aufmüpfigen Oligarchen Chodorkowskij ausschaltete, so ist er gründlich in die Hose gegangen. Nicht nur, dass es  der Angeklagten während des Prozesses mehrfach gelungen ist, den Präsidenten und die ukrainische Justiz öffentlich vorzuführen, hagelte es nach der Verurteilung der Gaslady von allen Seiten herbe Kritik. Selbst die der Ukraine nahestehenden Russen kritisierten das Vorgehen. Sie warfen Janukowitschs Partei vor, eher nach Westen zu blicken, als an verbesserten Beziehungen mit Russland interessiert zu sein. Putin soll gesagt haben, er verstehe  gar nicht, weshalb Timoschenko verurteilt wurde. Die EU ließ wegen dieses Urteil ein für diese Woche geplantes Treffen in Brüssel platzen, bei dem Janukowisch mit Herman van Rumpuy und José Manuel Barroso über eine umfassende Freihandelszone verhandeln wollte. Sie luden ihn kurzfristig aus. Janukowitsch kündigte nun eine Reform des Strafrechts an, nach der Timoschenko wohl wieder frei käme.


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