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22.10.11 / Überzeugendes Rahmenprogramm / Am Beispiel Nürnbergs sehen, wie Kulturerbe durch Privatinitiative gerettet werden kann

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 42-11 vom 22. Oktober 2011

Überzeugendes Rahmenprogramm
Am Beispiel Nürnbergs sehen, wie Kulturerbe durch Privatinitiative gerettet werden kann

Hört, ihr Leut’ und lasst Euch sagen“ − Mit diesem mittelalterlichen Nachtwächterruf verabschiedete Ute Jäger (Bild links) die Forumsteilnehmer nach einer Nachtwanderung durch Nürnberg. Sie führte die Gruppe vorbei an erhalten gebliebenen Baudenkmälern, Bausünden der 70er und 80er Jahre und erzählte manche Anekdote, unter anderem über Albrecht Dürer. Wolfgang Freyberg, Moderator des Forums und Organisator vor Ort, hatte das Rahmenprogramm erarbeitet. Sein Anliegen war es, den deutschen und russischen Gästen am Beispiel der im Krieg zu 90 Prozent zerstörten Stadt unterschiedliche Herangehensweisen zum Wiederaufbau zu zeigen. Während in den 50er Jahren auf das in Nürnberg übliche Baumaterial zurückgegriffen und die Häusergiebel der ursprünglichen Form angepasst wurden, weshalb die Altstadt harmonisch wirkt, folgten später Abrisse und die Bebauung mit kastenförmigen Betonbauten. Auch heute ziehen die Behörden den Abriss historischer Gebäude einer Sanierung vor. Der Verein „Altstadtfreunde Nürnbergs e.V.“ tritt dem entgegen. Die Mitglieder erwerben marode Gebäude, legen selbst Hand an, werben Spendengelder ein, um Objekte wie den „Pellerhof“ (Bild Mitte: Winde des alten Brunnens) vor der Zerstörung zu retten. Der Pellerhof gehört zu einem Kaufmannshaus, das 1607 fertiggestellt wurde. Er war einst einer der schönsten Renaissancehöfe Deutschlands. Die „Altstadtfreunde“ sorgen für eine sinnvolle Nutzung der restaurierten Gebäude. Krönender Abschluss des Forums war ein Besuch im Kulturzentrum Ostpreußen im Deutschordensschloss Ellingen (Bild rechts). Hausherr Freyberg öffnete für die Teilnehmer die Tore. Die reich geschmückten Säle des Schlosses begeisterten jeden. MRK


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