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29.10.11 / Dauerleihgabe an die Litauer / Vertriebene Memelländer übergaben ihr Archiv Simonaitytes Bibliothek in der Heimat

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 43-11 vom 29. Oktober 2011

Dauerleihgabe an die Litauer
Vertriebene Memelländer übergaben ihr Archiv Simonaitytes Bibliothek in der Heimat

Zu Beginn dieses Monats übergab die Arbeitsgemeinschaft der Memellandkreise (AdM) offiziell das AdM-Archiv als Dauerleihgabe an die Simonaitytes Bibliothek in Memel [Klaipeda]. Zu dieser Feierstunde kamen rund 120 interessierte Besucher.

Die Ausstellung von einigen Büchern, Dokumenten und Bildern, liebevoll zusammengestellt von Jurga Bardauskiene und Victorija Intaite von der bibliographischen und landeskundlichen Abteilung, in der das Archiv untergebracht ist, fand großes Interesse. Zur Einleitung spielte ein junges Damen-Streichorchester.

Direktor Juoszas Siksnelis begrüßte die Anwesenden und brachte seine Freude zum Ausdruck, so ein großes Archiv verwalten zu können. Die Bibliothek werde es hegen und pflegen. Ferner meinte er, dass man bereits nach grober Durchsicht des Archivs wohl die Geschichte Memels neu werde schreiben müssen.

In seiner Ansprache ging der Bundesvorsitzende der AdM, Uwe Jurgsties, auf die Geschichte des Memellandes ein, sprach von der Gründung und den vielfältig geleisteten Aufgaben der AdM. Außerdem erwähnte er den Werdegang des Archivs mit seinen verschiedenen Standorten und Archivaren und wie es schließlich zu dem Kontakt mit der Bibliothek in Memel kam.

Danach fand die feierliche Vertragsunterzeichnung statt, natürlich mit großem Interesse der anwesenden Medien, sei es das litauische Fernsehen oder die örtliche Presse. In den anschließenden Grußworten des deutschen Botschafters in Wilna, Matthias Mülmenstädt, des Bürgermeisters der Stadt Memel, Vytautas Grubliauskas, des Professors Vygantas Vareikis von der Universität Klaipeda, des ehemaligen Bürgermeisters von Memel, Rimantas Taraskevicius, und Alexander Popovs vom Kunstliebhaberverein Nidden kam die positive Resonanz zum Ausdruck, dass das AdM-Archiv sich nun in dieser modernen und mit allen technischen Geräten bestens ausgestatteten Bibliothek befindet.

Vom Bürgermeister der Stadt Memel unterzeichnete Danksagungsurkunden wurden an Uwe Jurgsties, Gisela Pietsch, Karin Gogolka und Werner Boes übergeben für ihre zuletzt geleistete Arbeit am Archiv.

Von der AdM waren zu dieser Übergabe außerdem der zweite stellvertretende Bundesvorsitzende Viktor Kittel mit seinem Sohn Volker, die Kreisvertreter von Heydekrug, Herbert Jaksteit, und von Pogegen, Gerhard Schikschnus, gekommen. Ferner konnte Gerd Balzer begrüßt werden. Anschließend wurde das AdM-Archiv besichtigt und man stärkte sich mit einem Imbiss und Getränken. Der Eingang des Archivs ist mit der Aufschrift „adm-archyvas“ versehen und das gesamte Material in den Regalen des hellen, wohltemperierten Raumes einsortiert.

Im Anschluss fand im Simon-Dach-Haus (SDH) in Memel im kleinen Kreis eine Feier zum 15-jährigen Bestehen des Hauses statt. Der Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Litauen, Matthias Mülmenstädt, und seine Ehefrau Sylvi ließen es sich nicht nehmen, persönlich daran teilzunehmen. Die Vorsitzende des Deutschen Vereins, Magdalena Piklaps, und Rasa Miuller, die alle Ansprachen und Grußworte hervorragend übersetzt hatte, führten die Gäste durch das Haus. Bei der Dia-Vorführung im Saal bekam das Botschafter-Ehepaar einen Eindruck, wie das Haus einmal ausgesehen hat, was alles geleistet wurde in den vergangenen Jahren und welche Veranstaltungen durchgeführt wurden. Im Jahre 2010 kamen 5125 Besucher zu 103 Veranstaltungen.

Am liebevoll gedeckten Tisch mit einer großen Geburtstagstorte, die von Manfred Wagener von der Firma Baltours aus Nidden gestiftet, vom deutschen Bäcker Hinrichsen von der Bäckerei Prökuls gebacken und vom Schweizer Max Hämmerli verziert worden war, ließen es sich die Vereinsmitglieder und ihre Gäste bei guten Gesprächen munden.

Es war das erste Mal in der Geschichte des deutschen Vereins und des Simon-Dach-Hauses, dass ein deutscher Botschafter in Litauen sich die Zeit nimmt, das SDH zu besichtigen und sich auch die Sorgen und die Nöte des Vereins anhört. (Siehe auch Kommentar Seite 8.) K.G.


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