19.04.2024

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29.10.11 / Aus den Heimatkreisen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 43-11 vom 29. Oktober 2011

Aus den Heimatkreisen

ANGERBURG

Kreisvertreter: Kurt-Werner Sadowski. Kreisgemeinschaft Angerburg e.V., Landkreis Rotenburg (Wümme), Postfach 1440, 27344 Rotenburg (Wümme), Landkreis: Telefon (04261) 9833100, Fax (04261) 9833101.

Siegfried Kugies erhält Angerburger Kultpreis 2011 – Zu den Höhepunkten der diesjährigen Angerburger Tage in Rotenburg (Wümme) gehörte die Verleihung des Angerburger Kulturpreises 2011 durch den stellvertretenden Landrat Reinhard Brünjes in der Rotenburger Theodor-Heuß-Schule. Den Kulturpreis des Landkreises Rotenburg (Wümme) erhielt Siegfried Kugies für seine Biografie „Der ostpreußische Eisenbahner und die Amerikaner“. Reinhard Brünjes zitierte aus der Begründung des Kuratoriums: „Das Buch von Siegfried Kugies ist eine optisch gelungene, illustrierte, ausführliche Darstellung des Lebenslaufes eines Angerburgers. In seiner neuen Heimat gelang es ihm besonders für die Völkerverständigung zu wirken.“ Der stellvertretende Landrat Reinhard Brünjes überreichte dem Preisträger eine Urkunde und einen Scheck über 500 Euro. Der Kulturpreis wird seit 1973 alle drei Jahre vergeben. Siegfried Kugies, 1926 in Eschingen im Kreis Angerapp geboren, besuchte in Klein Budschen im Kreis Angerburg die Volksschule und danach die Hindenburgschule in Angerburg. Schließlich gehörte auch er zu Hitlers letzem Aufgebot und geriet bei der Ardennenoffensive 1945 in amerikanische Gefangenschaft. Über die USA und Wales gelangte der Autor ins hessische Trebur, wo er sich in fremder Umgebung neu orientieren musste. In dem 455 Seiten umfassenden Buch wird der weite Weg geschildert, den der inzwischen 85-jährige Autor in seinem Leben gegangen ist. Dazu gehört auch sein soziales Engagement für die Sozialstation in Angerburg, dem heutigen Wegorzewo, sowie der Schüleraustausch zwischen Trebur und Banie Mazurskie (Benkheim). Das Buch enthält viele Fotos und Dokumente und ist im Mai erschienen. Es ist zum Preis von 20 Euro zusätzlich Versandkosten beim Autor Siegfried Kugies, Taunusstraße 40, 65468 Trebur, erhältlich.

 

GERDAUEN

Kreisvertreter: Walter Mogk, Am Eichengrund 1f, , 39629 Bismark (Altmark), Telefon (0151) 12 30 53 77, Fax (03 90 00) 5 13 17. Gst.: Doris Biewald, Blümnerstraße 32, 04229 Leipzig, Telefon (0341) 9600987, E-Mail: geschaeftsstelle@ kreis-gerdauen.de.

Abschied von Stanislaus Graf von Dönhoff – Am 9. August 2011 verstarb in Aschau Stanislaus Graf von Dönhoff. Er war seit dem 28. Juni 1987 Ehrenritter und seit April 1992 Rechtsritter der Johanniter. In Skandau/Ostpreußen wurde Stanislaus Graf von Dönhoff am 2. August 1934 geboren. Seine Eltern waren Dietrich Wilfried Georg Karl Graf von Dönhoff und Karin Margarethe Gräfin von Lehndorff. Die Familie lebte in Ostpreußen, bis sie 1944 in den Westen zu den Freunden, Familie von Arnim in Fürstenau, flüchtete. 1950 zog die Familie nach Irland. Sein Vater Dietrich Graf von Dönhoff erwarb dort eine Farm. Stanislaus von Dönhoff machte 1952 seinen Schulabschluss in Gordonstown/Schottland. Danach nahm er ein Studium im Trinity College in Dublin auf und 1955 absolvierte er ein landwirtschaftliches Lehrjahr in Vinsebeck/Westfalen. 1956 schloss sich eine dreijährige Lehre als Im- und Exportkaufmann bei der Hamburger Firma Coutinho, Caro & Co an. Seine Kraft und sein Können setzte er in verschiedenen Bereichen der Wirtschaft ein. Zwei Jahre war er Direktor bei der Deutschen Supermarktkette in München. Danach leistete er zwei Jahre Aufbauarbeit für Countinho, Caro & Co in West- und Ostafrika. Von 1963 bis 1967 war er Farmer in Irland. Anschließend arbeitete er fünf Jahre als Banker bei Marcard & Co. in Hamburg, um von 1972 bis 2001 als Kammerdirektor der Hatzfeld-Wildenburg’schen Verwaltung in Schönstein seine umfangreichen Erfahrungen zum Wohle der gräflichen Besitzungen einzusetzen. 2001 ging er in den Ruhestand und widmete sich verstärkt seiner Familie, die er 1959 mit der Heirat von Isabella Gräfin Wolff-Metternich zur Gracht gründete. Beide haben vier Kinder: Tatjana, Nicolaus, Yvonne und Catharina. Wichtig waren ihm auch seine Hobbys, die Jagd, die Natur und – nicht zu vergessen – Oldtimer. Alle Skandauer und Sillginner sind tief betroffen. Wir werden Graf Stanislaus nicht vergessen und ihm ein ehrendes Andenken bewahren. Bei unseren jährlichen Treffen in Bad Pyrmont war er oft dabei. Wenn es seine Zeit nicht erlaubte am Treffen teilzunehmen, spendierte er den Teilnehmern des Treffens eine nette Kaffeetafel. Unser tiefes Mitgefühl gilt der gräflichen Familie.

Gertrud Holtermann, Kirchspielvertreterin Laggarben

 

GUMBINNEN

Kreisvertreter: Eckard Steiner, Schöne Aussicht 35, 65510 Idstein / Taunus, Telefon (06126) 4173, E-Mail: eck.steiner@ pcvos.com, Internet: www.kreis-gumbinnen.de.

37. Gesamtdeutsches Heimatreffen – Sonnabend, 19. November: 10 bis 15 Uhr, Landhotel in Spornitz ( an der B 191 gelegen): Die Kreisgemeinschaft lädt alle Interessierte herzlich ein. Den Landsmann erwartet ein auf diese Jahreszeit ausgerichtetes kulturelles Programm. Wissenswertes über das weihnachtliche Ostpreussen vorgetragen und ein darauf abgestimmtes musikalisches Programm sowie ein Film über die Heimat werden die Vergangenheit gegenwärtig werden lassen, sodass der Landsmann und auch der Nichtostpreusse hiervon bestimmt beeindruckt sein werden und gerne wieder zu Nachfolgetreffen kommen werden. Das Hotel kann entweder mit dem Pkw über die Bundesautobahn 24 und nach deren Verlassen am Abzweig Neustadt-Glewe oder auch mit der Eisenbahn über den Eisenbahnknotenpunkt Ludwigslust erreicht werden. Kaffee und Mittagessen können im Hotel eingenommen werden. Das Hotel verfügt über ausreichend Parkplätze und bietet auch für den Weitgereisten eine Unterkunft an. Eine Übernachtung sollte aber rechtzeitig mit Frau Ruck, Telefon (038726) 880 vereinbart werden. Auskunft erteilt Dr. Friedrich-Eberhard Hahn, John-Brinckman-Straße 14 b, 19370 Parchim, Telefon/Fax (03871) 22 62 38, E-Mail: friedelhahn@arcor.de.

 

HEILIGENBEIL

Kreisvertreterin: Elke Ruhnke, Im Bökel 76, 42369 Wuppertal, Tel.: (0202) 461613. ruhnke@kreisgemeinschaft-heiligenbeil.de. Stellvertreter: Christian Perbandt, Im Stegfeld 1, 31275 Lehrte, Tel.: (05132) 57052. perbandt@kreisge­meinschaft-heiligenbeil.de. 2. stellvertretender Kreisvertreter: Bernd Schmidt, Heideweg 24, 25578 Dägeling,

Tele­fon (04821) 84224. Schmidt.ploessen@gmx.de. Internet: www. kreisgemeinschaft-heiligenbeil.de

Kreisgemeinschaft Heiligenbeil beim Deutsch-Russischen Forum in Nürnberg und Ellingen – Das Deutsch–Russische Forum wird seit 2008 von der Landsmannschaft Ostpreußen durchgeführt. Es gilt als Forum für die Kreisgemeinschaften des Königsberger Gebietes, die Leiter der Archive, Bibliotheken und Museen und die Vertreter der russischen kommunalen Gebietskörperschaften im nördlichen Ostpreußen. Die Idee gemeinsamer deutsch- russischer Kulturforen gründete sich auf der Erkenntnis, dass die reiche Kultur und Geschichte Ostpreußens gemeinsam von den alten und neuen Bewohnern gepflegt werden soll. Ziel dieser Menschen und Völker verbindenden Initiative ist ein regelmäßiger Meinungsaustausch und die Vorbereitung von gemeinsamen Kulturprojekten sowie kulturerhaltenden Maßnahmen im Königsberger Gebiet. Am Wochenende vom 14. bis 16. Ok-tober fand in Nürnberg und Ellingen das 4. Deutsch-Russische Forum statt. Auch die Kreisgemeinschaft war durch die Kreisvertreterin Elke Ruhnke und ihren Stellvertreter Christian Perbandt vertreten. Aus Heiligenbeil war eine mehrköpfige Delegation angereist, u. a. auch der Bürgermeister von Heiligenbeil / Mamonowo, Alexej Zalivatsky. Im Rahmen des Forums berichteten die Heimatforscher Dr. Vladimir Peck und Dimitrij Shilow über die Errichtung des Heimatmuseums in Heiligenbeil, das anlässlich der 710- Jahr-Feier im Juli 2011 eröffnet wurde. Anschließend wurden die Kontakte, die zwischen der Kreisgemeinschaft Heiligenbeil und Heiligenbeil/Mamonowo bestehen, erörtert. Die Gespräche fanden in einer freundschaftlichen Atmosphäre statt und waren von gegenseitigem Verständnis geprägt. Wir freuen uns über die erreichte Vertiefung des Miteinanders und hoffen, auf diesem Weg gemeinsam weitere Schritte gehen zu können – nach dem Motto: „Gemeinsam können wir mehr erreichen“.

 

ORTELSBURG

Kreisvertreter: Dieter Chilla, Bussardweg 11, 48565 Steinfurt, Telefon (02552) 3895, E-Mail: d.chilla@kreis-ortelsburg.de. Geschäftsführer: Hans Napierski, Telefon (0209) 357931, E-Mail: h.napierski@kreis-ortelsburg.de. Internet: www.kreis-ortelsburg.de

Großer Zuspruch beim Hauptkreistreffen der Kreisgemeinschaft Ortelsburg – Einige Tage früher als üblich und in einem besonders erlesenen Rahmen fand in diesem Jahr eine Auftaktveranstaltung der Kreisgemeinschaft Ortelsburg statt: Bereits am Freitag vor dem sonntäglichen Haupttreffen las der über die Kreise der Ostpreußen hinaus bekannte und geschätzte Schriftsteller Arno Surminski in der alten Druckerei der Buchhandlung Koethes und Roettsches in Herne aus zweien seiner Werke. Aus seinem neusten Band „Winter 1945 oder die Frauen von Palmnicken“ stellte er das Schick-sal einer ostpreußischen Flüchtlingsfamilie vor, das er in einem zweiten Erzählstrang mit dem Tod zahlreicher jüdischer Frauen bei Kriegsende in Palmnicken an der ostpreußischen Küste in Verbindung brachte. Versöhnliche Akzente setzte er durch seinen Lesevortrag aus dem Erzählband „Die masurische Eisenbahn und andere heitere Geschichten“. Ansprechend das Ambiente: Die ehemalige Druckerei wurde von den Inhabern in einen architektonisch anspruchsvollen Raum umgewandelt, der sich durch Form, Lichteinfall, Farbgebung und Akustik für künstlerische Veranstaltungen anbietet. Das Publikum im vollbesetzten Saal war begeistert: Ovationen an Arno Surminski, Dank an Elisabeth Roettsches als großzügige Gastgeberin. Und dann die große Überraschung am Sonntag des Hauptkreistreffens: Mehr als 750 Besucherinnen und Besucher waren in das Kulturzentrum der Stadt Herne gekommen. Eine ungewöhnlich hohe und damit erfreuliche Zahl: Seit Jahren bewegt sich der Zustrom der Gäste in einer konstanten Größenordnung. Herbert John begrüßte als stellvertretender Vorsitzender Gäste und Ehrengäste in eingehender Weise und verlas Grußworte der Bundestagsabgeordneten Ingrid Fischbach. In seiner bewegenden Totenehrung würdigte Geschäftsführer Hans Napierski die jüngst Verstorbenen: Helene Deptolla sowie Pfarrer Prof. Dr. Alfred Tschirschnitz, Seelsorger der evangelischen Kirchengemeinde Ortelsburg / Szczytno. Grußworte der Bürgermeisterin Danuta Górska aus Szczytno konnte der Kreisvorsitzende Dieter Chilla vor seine Rede stellen. In seiner Festansprache thematisierte Dieter Chilla den Begriff „Heimat“ aus der Sichtweise eines Vertreters der Bekenntnisgeneration: Er machte deutlich, dass das Finden heimatlicher Identität für die Nachkommen der Erlebnisgeneration nicht immer problem- und konfliktlos war: „Wenn ich mit meinen Kindheitsfreunden über dieses Thema spreche, entdecke ich viele Gemeinsamkeiten, aber auch deutliche Unterschiede. Ein gemeinsames Verständnis für Heimat ist kaum zu finden. Es ist wahr: Es gibt nur eine Heimat. Aber die wird von jedem Einzelnen unterschiedlich wahrgenommen. (…) Auch bei den vielen Gesprächen mit den Menschen aus dem Kreis Ortelsburg hat sich mir kein einheitliches Bild ergeben. Verschiedene persönliche Sichtweisen, subjektive Konstrukte. Nur ein Gefühl ist allen gemeinsam: der unendliche Verlust, die Trauer um die verlorene Heimat.“ Ziel der Kreisgemeinschaft, so Dieter Chilla, sei es, im Laufe der nächsten Zeit eine Wanderausstellung mit den Exponaten aus der Heimatstube der Kreisgemeinschaft Ortelsburg auf den Weg zu bringen: Herne, das Ordensschloss Ellingen und Ortelsburg/Szytno sollen Stationen sein. Dieter Chilla: „Die Vorzüge einer solchen Wanderausstellung sind offensichtlich: Wir haben die Möglichkeit, unsere Vorstellungen von Heimat einem breiten Publikum zu vermitteln. Wir kommen aus unseren vier Wänden heraus und treten in Dialog mit weiteren Menschen. Und hier wird es diskursiv und damit spannend: Denn hier treffen Vorstellungen von Heimat aufeinander, wie man sie sich unterschiedlicher kaum vorstellen kann. Und darin liegt eine Chance, die Chance für Annäherung und Völkerverständigung. Dann, wenn man vor dem konkreten historischen Exponat steht, lässt sich über Gemeinsamkeiten und Unterschiede aus deutscher und polnischer Perspektive sprechen.“ Sensibel und verständnisvoll blieb der Herner Oberbürgermeister Horst Schiereck in seinen Grußworten. Er betonte die Bedeutung der Ortelsburger für den Neuanfang – auch im Ruhrgebiet - nach dem Zweiten Weltkrieg, verwies aber auch gleichzeitig auf das Schicksal des polnischen Volkes in der NS-Zeit. Seine Zusicherung, Herne werde Patenstadt der Ortelsburger bleiben, wurde von der großen Zuhörerschaft mit intensivem Beifall bedacht. Drei besonders engagierten Persönlichkeiten wurde die Ehrenmitgliedschaft der Kreisgemeinschaft Ortelsburg verliehen: Pfarrer Witolt Twardzik erhielt sie für sein herausragendes Engagement für die evangelische Kirchengemeinde in Passenheim / Pasym. In humanitärer, ökumenischer und theologischer Hinsicht hat er hier über viele Jahre hinweg Außergewöhnliches geleistet und damit Anerkennung auf deutscher und polnischer Seite gefunden. Christel Bury wurde wegen ihres Einsatzes für „ihre“ Dörfer Fröhlichshof, Fröhlichswalde und Eck-wald zum Ehrenmitglied ernannt. Darüber hinaus hat Christel Bury sich durch ihre Arbeiten auf genealogischem Gebiet für ihre Landsleute verdient gemacht. Erwin Syska wurde ausgezeichnet, weil er sich als Schatzmeister über Jahre hinweg für die Hindenburg-Schüler sowie die Yorck-Jäger-Gemeinschaft eingesetzt hat. Ein Novum: Mit der Urkunde über die Ehrenmitgliedschaft wurde das neu geschaffene Silberne Ehrenabzeichen der Kreisgemeinschaft Ortelsburg verliehen. Große Resonanz bei den zahlreichen Besuchern erzielten die Genealogen sowie das Angebot an Heimatliteratur. Der Ehrenvorsitzende Edelfried Baginski rief in seinen klaren Schlussworten überzeugend zu Geschlossenheit und Gemeinsamkeit auf. Dank des Einsatzes von Hans Napierski als Geschäftsführer und einem engagierten Mitarbeiterstab fand die Feier in einem ausgezeichnet organisierten Rahmen in guter Atmosphäre statt. Die Resser Musikanten verwöhnten das Ohr mit gekonnt gespielten Beiträgen. Sonnig-sommerliches Nachspiel: Eine Woche später trafen in Bad Harzburg die Ehemaligen des Ortelsburger Oberlyzeums und des Hindenburggymnasiums zu ihrem traditionellen Jahresfest.


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