25.04.2024

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05.11.11 / In Kürze

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 44-11 vom 05. November 2011

In Kürze

Rollifahrer vor dem Reichstag

Es klingt wie bitterböse Satire oder nach dem Einfall eines geschmacklosen Redakteurs für die Sendung „Versteckte Kamera“. Das Nachrichtenportal „Kobinet“ berichtet von 300 Menschen mit Behinderungen, die im Mai vom Deutschen Bundestag eingeladen worden waren, am 2. und 3. Dezember, dem Welttag der Behinderten, mit Politikern über den Stand der Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention zu diskutieren, um „ein gemeinsames Signal für die Bereitschaft zur Inklusion und zur Überwindung von Barrieren in allen Lebensbereichen auszusenden“. Völlig unerwartet waren unter den geladenen Gästen viele Rollstuhlfahrer. Da sagten die Organisatoren die Veranstaltung kurzerhand ab, man könne nicht für die Sicherheit der Gäste garantieren, aus Brandschutzgründen oder so. Die Veranstaltung soll nun im Oktober 2012 stattfinden, wobei zu beachten ist, dass sich – bitte bitte – nicht so viele Rollstuhlfahrer anmelden. Selektion nach Berliner Art. Was sagt denn der Herr Minister Schäuble dazu? Apropos Satire: Das Magazin „Extra 3“ vom NDR nahm sich der Sache an und hatte für den vergangenen Dienstag vor den Reichstag geladen, meldet „Kobinet“, die Abkürzung von „Kooperation Behinderter Menschen im Internet“, deren Seiten übrigens barrierefrei gestaltet sind. Ebenfalls am Dienstag gingen das Bundeskompetenzzentrum Barrierefreiheit und das Deutsche Institut für Menschenrechte der Frage nach, ob Deutschland schon auf dem Weg zur barrierefreien Gesellschaft ist. Einstellungs- und umfeldbedingte Barrieren, so die Veranstalter, verhindern vielfach noch, dass Menschen ungeachtet ihrer Beeinträchtigungen und persönlichen Fähigkeiten gleichberechtigt in Deutschland leben. SiS


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