24.04.2024

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05.11.11 / MELDUNGEN / ZUR PERSON

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 44-11 vom 05. November 2011

MELDUNGEN / ZUR PERSON

Bier soll kein Alkohol sein

Minsk – Weißrussland fordert von Moskau, Bier künftig nicht mehr als alkoholisches Getränk zu deklarieren. Der Grund: Die Geschäftsordnung der Zollunion sieht vor, dass Bier nur in Glasflaschen verkauft werden darf. In Weißrussland wird der Gerstensaft aber in Polyethylenflaschen abgefüllt. Minsk muss Investitionen in Höhe von 324 Millionen Euro vornehmen, wenn es bei der Glaspflicht bleibt, doch auch Kasachstan duldet kein Bier in Plastikflaschen. MRK

 

Dienstwagen  fährt leer

Stuttgart – Als einziger reiste Baden-Württembergs grüner Ministerpräsident Winfried Kretschmann mit dem Hubschrauber zum Ministerpräsidententreffen nach Lübeck. Dort erwartete ihn sein Dienstwagen, der die 730 Kilometer leer zurückgelegt hatte. Auch Kulturstaatsminister Bernd Neumann reist gern schnell und bequem. Nachdem er sich im Emsland am Bein verletzt hatte, ließ er sich im Hubschrauber nach Berlin fliegen. J.H.

 

Von den Tätern zu den Opfern

Als der Euro eingeführt wurde, wurden die Euro-Skeptiker mit einem Niederländer, also einem Mann aus einem traditionellen Hartwährungsland, als Präsidenten der Europäischen Zentralbank (EZB) beruhigt. Dass die Amtszeit immerhin acht Jahre betrage, unterstützte noch den Eindruck von Unabhängigkeit und Solidität. Dann erfuhr die Öffentlichkeit den Deal, dass der Holländer schon nach der halben Amtszeit einem Franzosen Platz machen solle. Und nun folgt dem Mann aus Lyon mit dem Italiener Mario Draghi ein Mann, der aus einem Land stammt, das nach seiner eigenen Aussage 1992 näher am Bankrott gestanden hat als Griechenland heute.

Es ist jedoch nicht nur die Herkunft aus einem klassischen Weichwährungsland, die aufhorchen lässt. Anfang 2002 kam der ehemalige Jesuitenschüler zu Goldman Sachs und arbeitete dort bis 2005 im Londoner Büro als Vice President und Managing Director im Europa-Geschäft. In diese Zeit fällt die Zusammenarbeit der Investmentbank und Griechenlands bei der Erschleichung der griechischen Mitgliedschaft in der Euro-Gemeinschaft. Im Februar 2010 geriet der Römer deswegen in die Kritik. Er verteidigte sich mit dem Hinweis, dass die entsprechenden Verträge zwischen dem US-Unternehmen und dem Hellenenstaat vor seinem Eintritt geschlossen worden seien und ihn deshalb keine Schuld treffe.

2005 wechselte „Ciampi-Boy“ von der Täter- auf die Opferseite, von den angelsächsischen Griechenlandkomplizen zu einem der geprellten Euro-Staaten. Italiens Präsident Carlo Azeglio Ciampi, der ihn bereits 1990 als seinen Berater an die Zentralbank des Landes geholt hatte, bestellte ihn nun zu deren Chef. Nach der Aufgabe des Deutschen Axel Weber stand dem diskreten Italiener dann auch der Weg an die EZB-Spitze offen. M.R.


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