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12.11.11 / Mendelssohn auch privat / Leipzig präsentiert herausragende Stücke seiner großen Sammlung

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 45-11 vom 12. November 2011

Mendelssohn auch privat
Leipzig präsentiert herausragende Stücke seiner großen Sammlung

Von Mitte November bis Anfang Januar 2012 werden in einer Studioausstellung im Stadtgeschichtlichen Museum Leipzig herausragende Stücke aus der Sammlung Rudolf Elvers gezeigt – die schönsten Zeichnungen, die spannendsten Briefe, die wertvollsten Bücher sowie die anrührendsten persönlichen Zeugnisse des Komponisten und Dirigenten Felix Mendelssohn Bartholdy und seines familiären Umfeldes. Als langjähriger Leiter der Musikabteilung der Staatsbibliothek zu Berlin pflegte Elvers gute Beziehungen zu Nachfahren der Familie Mendelssohn sowie zu Musikantiquaren. Diese Kontakte ermöglichten es ihm, nach seiner Pensionierung 1988 die ersten, noch aus Studententagen stammenden Mendelssohn-Dokumente systematisch zu vermehren – eine Leidenschaft, der die Musikwelt heute einen wahren Mendelssohn-Schatz verdankt.

Für den heute 86-jährigen Rudolf Elvers war es wichtig, seine Sammlung an den Hauptwirkungsort Mendelssohns zu geben: nach Leipzig. Es war der 1809 in Hamburg geborene Felix Mendelssohn Bartholdy, der 1829 in der Berliner Singakademie die von Friedrich Zelter vorbereitete Matthäus-Passion des Leipziger Thomas-Kantors Johann Sebastian Bach dirigierte und zum Auftakt einer auch andere mitreißenden Bach-Bewegung machte. 1835 trat Mendelssohn Bartholdy in Leipzig sein Amt als Kapellmeister des Gewandhaus-orchesters, des ältesten bürgerlichen deutschen Konzertorchesters, an; ein Jahr später schon wurde er zum Dr. h.c. der Leipziger Universität ernannt. 1841 hielt der Komponist sich einige Zeit in Berlin auf, um seine Komposition zur „Antigone“ aufzuführen. König Friedrich Wilhelm IV. war begeistert und ernannte Mendelssohn Bartholdy zum Preußischen Generalmusikdirektor. Es gelang dem König allerdings nicht, den Hamburger von Leipzig wegzulocken. Dort gründete Mendelssohn 1843 das Konservatorium, das bald im In- und Ausland als Bildungsstätte der romantischen Musik schlechthin galt und der deutschen Musik zu außerordentlichem Ansehen verhalf. Mendelssohn Bartholdy starb 1847 in Leipzig. Seine Wohnung, Goldschmidtstraße 12, ist heute als Museum eingerichtet (täglich 10 bis 18 Uhr).

Die Sammlung Elvers umfasst sieben autografe Albumblätter und Kompositionsfragmente, 87 handschriftliche, zum Teil unveröffentlichte Briefe und Schriftstücke von Mendelssohn sowie über 200 Autografe aus dem familiären oder sozialen Umfeld des Komponisten, aber auch Bilder des talentierten Zeichners Mendelssohn, ein unbekanntes Aquarell mit dem Bildnis seiner Frau Cécile sowie ein Familienalbum mit Zeichnungen der Ehefrau und der Kinder.           os

Die Ausstellung im Stadtgeschichtlichen Museum Leipzig, Böttchergäßchen 3, ist vom 23. November bis 8. Januar 2012 dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr zu sehen, Eintritt 4 / 3 Euro.


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