28.03.2024

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12.11.11 / Eine Kirche im Oderbruch

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 45-11 vom 12. November 2011

Eine Kirche im Oderbruch

Neulietzegöricke heißt das kleine Dorf im Landkreis Märkisch Oderland. Es ist eines der ältesten Kolonistendörfer aus der Zeit Friedrichs des Großen. Die Urbarmachung des Oderbruchs gehört ohne Zweifel zu den größten Leistungen des Preußenkönigs, der schon 1740 feststellte: „Darüber gibt’s nur eine Meinung, dass die Stärke eines Staates nicht in der Ausdehnung seiner Grenzen, sondern in seiner Einwohnerzahl beruht ... Darum liegt es im Interesse eines Herrschers, die Bevölkerungszahl zu heben.“ Und so ließ er 1747 1600 Arbeiter, meistens Soldaten, antreten, die Oder zu begradigen und einzudeichen. 1753 war das Werk vollendet. 20,3 Kilometer neuer Flusslauf, 32500 Hektar Land wurden gewonnen, bis 1761 33 neue Dörfer gegründet. Bis 1786 ließen sich 300000 Kolonisten, meist aus Pommern, Sachsen, Schwaben, Franken, dem Vogtland, aus Polen und Böhmen in 50 Dörfern nieder und gründeten im trockengelegten Oder-, Warthe- und Netzebruch eine neue Existenz. Zum Leben gehörten natürlich auch Kirchen. Die in Neulietzegöricke – ein Bau aus dem Jahr 1840, da das Original einem verheerenden Brand zum Opfer gefallen war – musste jetzt mit Geldern der Deutschen Stiftung Denkmalschutz saniert werden. Die Bauweise, wie sie unter Friedrich Wilhelm IV. üblich war, konnte Bauschäden nicht aus-schließen, außerdem steht die Kirche mitten im ehemaligen Sumpf des Oderbruchs, so dass der Untergrund nicht ideal ist.           os


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