19.04.2024

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19.11.11 / Die Folgen von Kyoto

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 46-11 vom 19. November 2011

Die Folgen von Kyoto

Schon jetzt folgt die Europäische Union ziemlich einsam dem Rat der in den Medien tonangebenden Klimaforscher und versucht, wo sie nur kann, den Ausstoß von Kohlendioxid zu minimieren. Erneuerbare Energien statt fossile Brennstoffe heißt das Credo. Eigentlich müsste nach den Klimaforschern auch die CO2-neutrale Atomkraft angesagt sein, aber nach dem Atomunfall im japanischen Fukushima hat sich zumindest die deutsche Politik auch davon losgesagt. Für Autos wird von Berlin das mit Biokraftstoff versetzte Benzin E10 empfohlen, doch Biokraftstoffe gelten unter Umweltschützern inzwischen als ähnlich „klimaschädlich“ wie fossile Brennstoffe, da Felder für den Anbau der für die Erzeugung von Biokraftstoffen notwendigen Pflanzen gerodet oder einseitig bestellt werden. Doch das ficht die Politik nicht an.

Um die Industrie und Strom-erzeuger zur Reduzierung ihrer CO2-Emissionen zu zwingen, hat die Europäische Union 2005 in ihren Grenzen den Handel mit Emissions-Zertifikaten eingeführt. Zu Beginn erhielten 11000 ausgewählte Fabriken und Kraftwerke Zertifikate zugeteilt, die ihnen einen festgelegten Ausstoß von CO2 erlaubten. Wobei weniger Zertifikate zugeteilt wurden, als es nach den prognostizierten Emissionen nötig war, so dass das System ohne Emissions-Reduzierung nicht funktionierte. Wer weniger Emissionen ausstößt als erlaubt, darf seine „Verschmutzungsrechte“ an jene verkaufen, die mehr Emissionen produzieren, die, sollten sie hierfür keine Zertifikate besitzen, Strafe zahlen müssen.

Die Vereinten Nationen versuchen, auf diese Weise einen weltweiten Emissionshandel zu installieren, doch mit dem „Tod“ des Kyoto-Protokolls dürfte der Anreiz hierzu erlahmen.       Bel

 

Zeitzeugen

Rajendra Kumar Pachauri – Dem aus Indien stammenden Vorsitzenden des UN-Klimarates IPCC und Nobelpreisträger konnte auch eine nachweisbar falsche Prognose zum Abschmelzen der Himalaya-Gletscher nichts anhaben. Die Vereinten Nationen hoffen auch, durch den Vertreter eines Schwellenlandes deren Bereitschaft zum Klimaschutz zu erhöhen.

Al Gore – Der US-Politiker, der unter dem demokratischen US-Präsidenten Bill Clinton Vizepräsident war, erhielt 2007 zusammen mit Pachauri für sein Engagement für den Klimaschutz den Friedensnobelpreis. Gores scheinbar selbstloses Klimaschützer-Image wurde jedoch angekratzt, als bekannt wurde, dass er Anteile an der Plattform besitzt, an der Emissionsrechte in den USA gehandelt werden.

Dr. Wolfgang Thüne – Der ehemalige ZDF-Meteorologe bestreitet den menschengemachten Klimawandel. „Der Klimawandel als permanenter Wandel des Neigungswinkels der Sonnenstrahlen in Bezug auf die Erdoberfläche ist so alt wie die Welt. Er ist paläoklimatisch für die letzten Millionen Jahre gut dokumentiert und hat nichts mit der vor 150 Jahren begonnenen Industrialisierung zu tun“, so Thüne. Der in Ostpreußen geborene Wissenschaftler ist Mitglied im Vorstand der Landsmannschaft Ostpreußen und publiziert in der PAZ.

Fred Singer – „Die Natur bestimmt das Klima“, so lautet das Motto der 2003 von dem Atmosphärenphysiker gegründeten Initiative namens NIPCC, die sich als Gegenbewegung zum Weltklimarat IPCC versteht. Der 1924 in Wien geborene US-Wissenschaftler glaubt nicht, dass der Mensch mit mehr CO2-Emissionen das Weltklima verändern kann. Abgesehen davon hält er eine wärmere Welt für einen Gewinn.

Mojib Latif – Alle Jahre wieder warnt der Kieler Klimaforscher vor Hitzerekorden in Deutschland. Auch vor dem Klimagipfel in Durban prognostizierte er erneut für in etwa 100 Jahren 50 Grad Celsius als Tagestemperatur in Deutschland, sollte der Mensch nicht sofort den Ausstoß von Kohlendioxid drastisch reduzieren. Den Umstand, dass einige Jahre kein Fortschreiten der Erderwärmung messbar war, bezeichnete er als „Atempause“.


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