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19.11.11 / Kosmischer Hauptgewinn / Wie jeder Junge möchte Andreas Astronaut werden

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 46-11 vom 19. November 2011

Kosmischer Hauptgewinn
Wie jeder Junge möchte Andreas Astronaut werden

Du, Opa, Onkel Stefan sagt, dass wir unser Leben einer Reihe von komischen Lottohauptgewinnen verdanken.“ Andreas, der Erstklässler, sitzt auf dem Teppich und lehnt sich an die Beine seines Großvaters. Der lacht. „Du meinst, einer Reihe von kosmischen Hauptgewinnen.“

„Egal!“ Der Junge hat vor Eifer und Wissensdurst rote Wangen gekriegt.

„Onkel Stefan sagt auch, dass die Sonne unser Glücksfall ist. Ohne ihr Licht wäre es total finster bei uns auf der Erde. Und die passende Größe hat die Sonne auch, denn wenn sie kleiner wäre, könnte sie uns nicht genug Wärme spenden.“

Der Großvater sieht nachdenklich aus. „Das hast du gut behalten, Junge. Und wenn das alte Mädchen auch nur ein bisschen größer ausgefallen wäre, würden wir verglühen.“ Fragend blickt sein Enkel auf. „Wieso altes Mädchen, Opa?“ „Na, immerhin ist die Sonne 4,5 Milliarden Jahre alt. Eine stolze Zahl, nicht wahr.“ „Poah!“ Der Junge schweigt beeindruckt. Aber nicht lange. „Du, Opa, wenn ich groß bin, dann werde ich Astronaut, genauso wie Onkel Stefan.“

„Ein Astronaut fliegt mit einer Rakete ins All“, erklärt Opa, „aber Onkel Stefan ist ein Astronom, auch Astrophysiker genannt.“

„Und was macht so ein Astro…?

„Ein Astrophysiker ist ein Himmelskundiger, der die Sterne erforscht.“

„Och, das stelle ich mir langweilig vor. Ich will lieber Astronaut werden.“ Andreas hat leuchtende Augen. „Und dann fliege ich mit so’ner Rakete ins All – huiii – und besuche die Sonne und die Sterne.“

„Was dir schwer fallen würde“, lacht Opa, „denn bisher haben wir es gerade mal bis auf den Mond geschafft, und das ist schon eine tolle Leistung. Aber dort kann auf die Dauer kein Mensch leben.“ „Warum nicht, Opa?“

Der alte Herr zwinkert. „Weil der ,Mann im Mond‘ da zu Hause ist. Der lacht zwar immer freundlich vom Himmel herab, aber eigentlich mag er keine kleinen Jungen.“ „Warum mag er keine kleinen Jungen?“

„Weil die immer Astronaut werden und ihn mit Raketen besuchen wollen. Und er will doch nur ganz alleine und ganz stille durch die Abendwolken gehen. Er liebt nämlich seine Ruhe, genau wie ich. Aber kleine Jungen sind furchtbar laut und kitzeln ihn womöglich noch an seiner großen Nase.“

„Okay, Opa, veräppeln kann ich mich alleine!“    Gabriele Lins


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