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26.11.11 / Banken als Blitzableiter / Politik übt Druck auf Kreditinstitute aus – Forderung unrealistisch

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 47-11 vom 26. November 2011

Banken als Blitzableiter
Politik übt Druck auf Kreditinstitute aus – Forderung unrealistisch

Seit einigen Monaten steigt der Druck der Politik auf die Banken, dass diese ihr Kernkapital erhöhen, um so für mögliche Ausfälle von Staaten gerüstet zu sein. Doch was so einfach klingt, birgt zahlreiche Probleme in sich. Denn um die Kernkapitalquote zu verbessern, gibt es nicht so viele Möglichkeiten. So können Banken neue Aktien herausgeben. Doch wer kauft Aktien, wenn er weiß, dass das nur geschieht, damit das so gewonnene Kapital an zu erwartenden Verlusten teilnehmen kann. Der Kurs der Commerzbank-Aktie, die bei Redaktionsschluss bei 1,24 Euro lag, ist jetzt schon innerhalb einer Woche um 13 Prozent und innerhalb des letzten Jahres um 71 Prozent gesunken. Zwar geht es anderen Banken etwas besser, aber selbst der Klassen-Primus Deutsche Bank hat mit den Kursen zu kämpfen.

Auch könnten Gewinne einbehalten werden, doch erstens muss man dafür welche haben und zweitens sinkt dann der Aktienkurs weiter, denn wer hält Aktien, wenn er keine Dividende zu erwarten hat?

Eine weitere Option wäre es, Unternehmensteile oder ausfallgefährdete Vermögen zu verkaufen, doch wenn alle ihre „Werte“ auf den Markt werfen, wer kauft dann noch? Oft bedeutet der Abbau von Risikopositionen auch, dass weniger neue Kredite vergeben werden, was die Wirtschaft in Kapitalnot brächte.

Und dann gibt es noch die „Optimierung der Risikomodelle“, was nichts anderes als Bilanzkosmetik ist, da Risiken kleingerechnet werden. Da deutsche Banken Änderungen ihrer Risikomodelle von der Bundesbank genehmigt bekommen müssen und diese als recht streng gilt, fällt diese Option für deutsche Kreditinstitute auch so gut wie weg. Andere Zentralbanken sollen da aber toleranter sein, zumal sie kein Interesse haben, ihre strauchelnden Banken schlechter dastehen zu lassen als nötig (siehe Seite 8). Bel


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