16.04.2024

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26.11.11 / Erdowahn

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 47-11 vom 26. November 2011

Jan Heitmann:
Erdowahn

Nachdem immer mehr Hintergründe der widerwärtigen Morde an ausländischen Geschäftsleuten ans Licht gekommen sind, stehen die Politik und die Verfassungsschutzbehörden vor einem Scherbenhaufen. Diesmal glaubt man den Politikern aller Couleur ihre Betroffenheitsbekundungen, denn sie sind tatsächlich betroffen – im doppelten Wortsinn.

Jetzt ist der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan in seinem Element. Der Mann, der in dem Wahn lebt, die Welt solle am türkischen Wesen genesen, obwohl seine vermeintliche Stärke nur auf der momentanen Schwäche Europas beruht, spielt sich wieder einmal auf. In bester Kriegsrhetorik lässt er seinen Außenminister verkünden, die Ermordeten seien als türkische Märtyrer gefallen und Deutschland werde „für jeden Tropfen Blut Rechenschaft ablegen“ müssen. Seine Regierung würde jetzt in Übereinstimmung mit der Wiener Konvention in Deutschland eingreifen. Der Präsident der Parlamentarischen Kommission für Menschenrechte in Ankara erklärte, jeder Neonazi, der Merkel zuhöre, könne stolz auf sie sein, während türkische Medien von staatlich sanktioniertem Völkermord faseln. Der türkische Botschafter in Deutschland verstieg sich sogar zu der Behauptung, die Neonazi-Täter könnten sich auf „Sympathisanten innerhalb des Staates verlassen“ und forderte die Untersuchung aller ungeklärten Todesfälle von Türken seit 1990. Doch statt sich die Einmischung zu verbitten, zeigt die Bundesregierung wohlwollendes Entgegenkommen. Ein falsches Signal, das den selbstgefälligen Herrn Erdowahn nur zu weiteren Ausfällen gegen unser Land veranlassen wird.


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