© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 47-11 vom 26. November 2011

Licht aus
von Philipp Hötensleben

In diesen Tagen bekommen die meisten Stromkunden unangenehme Post von ihren Energieversorgern. Strom wird teurer. Das ist der Preis, den sie für Merkels Energiewende zahlen müssen. Doch es kommt noch schlimmer: Strom wird nicht nur teurer, er wird auch knapp. Schon in den kommenden Wintermonaten könnten in einigen Gegenden vorübergehend die Lichter ausgehen. Denn anders, als von der Politik immer wieder vorgegau­kelt, können Windkrafträder nicht kontinuierlich so viel Strom liefern wie die zwangsabgeschalteten Kernkraftwerke. Bei winterlichen Hochdrucklagen weht nun einmal kein Wind. Hamburg, wegen seiner vielen energieintensiven Betriebe die Stadt mit dem höchsten Stromverbrauch in Deutschland, bereitet sich bereits auf die Möglichkeit eines totalen Strom­ausfalls vor. Nachdem drei der benachbarten Kernkraftwerke stillgelegt sind, hängt alles am anfälligen Atommeiler Brokdorf. Geht der vom Netz, kommt es in der Hansestadt zu Problemen, wie der Senat einräumt. Für diesen Fall gibt es einen Notfallplan. Dieser sieht unter anderem eine Stromrationierung vor. Weih­nachten bei Kerzenlicht. Nicht als besinnliches Erlebnis, sondern ein Energienotfall.