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26.11.11 / Ohne Plan

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 47-11 vom 26. November 2011

Ohne Plan
von Rebecca Bellano

Begeistert sprangen zahlreiche Politiker der „Occupy“-Bewegung bei und schimpften auch über die bösen Banken. Der Ruf, dass sich Banken eine höhere Kernkapitalquote zulegen sollen, wird auch immer lauter. Doch was grundsätzlich sinnvoll ist, ist nicht von heute auf morgen umzusetzen und schon gar nicht in einer Krise, wie wir sie derzeit haben.

Das weiß auch die Politik, aber es ist so schön, den Schwarzen Peter an andere weiterzureichen. Dabei befinden sich die Banken derzeit in der Krise, weil viele Staaten so stark verschuldet sind, dass an eine Rückzahlung der Schulden nicht mehr zu denken ist. Allerdings hätten manche Staaten wie Irland gar keine Finanzprobleme bekommen, wenn sie nicht ihre gierigen Banken hätten retten müssen. Demzufolge sitzen die Euro-Staaten und die Finanzbranche derzeit in einer unfreiwilligen Haftungsgemeinschaft fest. Kippt der eine, stürzt der andere hinterher.

Hinzu kommt, dass sich die „bösen“ Banken derzeit in einer ernsthaften Identitätskrise befinden. Wie wollen sie zukünftig ihr Geld verdienen? Wie sollen sie sich finanzieren? Die „Financial Times Deutschland“ lästerte schon, die Branche befände sich in einem ähnlichen Zustand wie die FDP. Und tatsächlich sind da einige Parallelen zu entdecken: Beide mag keiner mehr, beide habe kein „Geschäftsmodell“ und beide haben keine Personen an der Spitze, denen man die Bewältigung der Krise zutraut. Selbst bei der Deutschen Bank verlässt Chef Josef Ackermann jetzt noch das stabilste Schiff in der deutschen Bankenlandschaft.


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