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26.11.11 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 47-11 vom 26. November 2011

Leserforum

Auslieferung an Litauen von allen Möglichkeiten die schlechteste

Zu: „Dauerleihgabe an die Litauer“ (Nr. 43)

Die Verlagerung des Archivs, Eigentum aller Memelländer, nach Litauen ist vom Vorstand der Arbeitsgemeinschaft der Memellandkreise (AdM) beschlossen worden. Es erfolgte leider keine Abstimmung in einer Vertreterversammlung. Auch die Befragung aller Mitglieder wäre möglich gewesen. Nach Paragraf 5 der Satzung der AdM sind alle Bezieher des „Memeler Dampfbootes“ automatisch Mitglieder der AdM.

Ein Grund für die Nacht- und Nebelaktion des Vorstandes der AdM ist der 2006 gescheiterte Versuch, schon einmal das Archiv nach Litauen zu verschieben. Diesmal hat man sich auch über die Archivordnung, die der Vorstand der AdM beschlossen hatte, hinweggesetzt.

Im Übrigen hätte das Archiv in Deutschland bleiben können. Ich habe nach einigen Telefongesprächen mit dem Ostpreußischen Landesmuseum in Lüneburg und dem Kulturzentrum Ostpreußen in Ellingen herausgefunden, dass diese jederzeit das Material abgeholt und auch archivarisch bearbeitet hätten. Eine schriftliche Bestätigung des Ostpreußischen Landesmuseums liegt mir vor. Spätestens als das Archiv von Oldenburg nach Rastede verlegt werden sollte, hätten die Verantwortlichen, also der Vorstand der AdM, sich um eine andere Lösung als die litauische bemühen müssen, zumal die Schwierigkeiten bei der Betreuung und Aufarbeitung des Archivs offensichtlich waren. Warum dies nicht geschah, ist rätselhaft. Jedenfalls ist die Auslieferung an Litauen von allen Möglichkeiten die schlechteste.

Dabei bleiben noch viele Fragen offen: Sind die mündlichen Zusagen der Unterstützung durch die Stadt Memel und das litauische Kultusministerium in dem Dauerleihvertrag schriftlich aufgenommen und im einzelnen benannt worden, wie zusätzliche Mitarbeiter und/oder geldliche Zuwendungen und anderes mehr? Eine nur mündliche Zusage ist nicht bindend und muss bei einem personellen Wechsel nicht unbedingt eingehalten werden oder gerät einfach in Vergessenheit. Ist eine wahrheitsgemäße Übersetzung sichergestellt? Wer wird sie vornehmen? Ein Deutscher oder ein Litauer? Bei letzteren gehe ich davon aus, dass diese nach bestem Wissen und Gewissen arbeiten werden. Doch niemand kann seine Zugehörigkeit zu seinem Volk aus seiner Gedankenwelt herausnehmen. So können indirekt bei Übersetzungen auch Verwerfungen ohne böse Absicht entstehen.

Ich hoffe, dass meine Bedenken nicht eintreten werden und das Archiv in Memel in unserem Sinne aufgearbeitet und ins Internet gestellt wird.

Harald Lankisch, Lüneburg

 

 

Unser Recht

Zu: Deutsche Verfassung und Nationalversammlung

Klären Sie doch mal die Massen auf, warum dem deutschen Volk regelrecht verweigert wird, über seine Verfassung abzustimmen! Das deutsche Volk hat nach Artikel 146 Grundgesetz das Recht, über seine Verfassung abzustimmen.

Wer hindert die klugen Köpfe, eine Nationalversammlung einzuberufen, und warum verhindert man das? Worin liegen Sinn und Zweck, diesen Status Quo aufrechtzuhalten?

So langsam aber sicher pfeifen es schon die Spatzen vom Dach: Nach Jahren deutscher Einheit ist dieser Schritt lange überfällig.

Ein verbrieftes Recht des deutschen Volkes wird verhindert und verweigert – wie lange noch soll das so gehen?

Ich bin Deutscher, überzeugter Preuße in Wort und Tat, aber auch gerne Bürger eines fröhlichen Europas der Vaterländer.

Manfred Klaus, Bernburg, OT Unterpeissen

 

 

Deutschgesinnt

Zu: Leserforum (Nr. 41)

Mehr als 50 Jahre bin ich bereits Ihr treuer Leser. Die Leserzu-schriften in der Nr. 41 sind mir besonders aufgefallen, zu welchen ich wie folgt Stellung nehme:

Es ist ein Kampf verschiedener Interessengruppen, das politische Gesichtsfeld auf ihre Seite zu ziehen. Ihre Themen sind so offensichtlich verbogen und entstellt, dass es fast die Mehrheit ist, welche diesen Weltverbesserern auf den Leim gehen. Es sei den Lesern dieser Zeitung noch einmal empfohlen, in Nr. 41 besonders den Leserbrief „Deutschenhass“ zu lesen. Wem da noch nicht die Augen über Wahrheit und Lüge oder über Turnschuhakrobatik und Realismus aufgegangen sind, ist einfach zu bedauern. Auf dieser Seite trifft der Hammer den Nagel mit jedem Schlag genau auf den Kopf:

Es sei an dieser Stelle noch einmal darauf hingewiesen, dass diese Zeitung für alle, die sich noch deutsch fühlen, genauso wichtig ist wie die Luft zum Atmen!

Gerhard Mittelstaedt, Sutton, Kanada

 

 

Volkssouveränität

Zu: „US-Medien: Zurück zur ­ D-Mark“ (Nr. 45)

Auf diese Idee sind lange vor den Amerikanern schon andere gekommen! Aber in der Tat: Das ist die einfachste und effektivste Lösung, die Zahlungsbilanzungleichgewichte zu „normalisieren“. Die D-Mark würde aufwerten. Je mehr, desto besser für unsere Handelspartner und umso schlechter für die deutsche Exportwirtschaft und Handelsbilanz. Die anderen Euro-Staaten würden enorm profitieren und wir würden zwar wirtschaftliche Einbußen erleiden – aber auf der anderen Seite an staatlicher Souveränität gewinnen. Staatliche Souveränität ist aber immer auch Volkssouveränität.

Vielleicht könnten die anderen Euro-Staaten und das deutsche Volk diese Bundesregierung dazu zwingen. Hoffnung habe ich nicht. Diese Leute sind nämlich beratungsresistent und unbelehrbar. Und sie können sich auf die EU- Kommission stützen, welche bei einem Ausscheiden Deutschlands an Bedeutung verlieren würde.

Jürgen Kunz, Buchen

 

 

Öffentlichen Verkehrsmitteln den Vorzug geben

Zu: „Feindbild Autofahrer“ (Nr. 44)

Als Schweizer, der bei seiner Partnerin in Deutschland lebt, kann ich die Ansicht von Hans Lody, wie sie in seinem Artikel zum Ausdruck kommt, in keiner Weise teilen. Wollen wir nicht im Verkehr ersticken oder unseren Boden mit Autobahnen und Straßen zupflastern, so gibt es nur das Rezept: Der öffentliche Verkehr geht vor.

Wir haben uns kürzlich mehrere Tage in Berlin aufgehalten – unter anderem die „Dame mit dem Hermelin“ besucht. Selbst Autofahrer, hat uns der unaufhörliche Strom – oder Stopp – der Autos gestört. Wir sind mit der Deutschen Bahn aus dem Süden Deutschlands angefahren und haben ausschließlich die öffentlichen Verkehrsmittel benutzt.

Wir begrüßen, dass Berlin – wie wir meinen – den Anfang macht und den öffentlichen Verkehr durch Vorrangschaltung für Bus und Straßenbahn fördert. Wichtig ist allerdings, dass der Bus wo immer möglich eine eigene Spur erhält. Bei der Berliner Straßenbahn ist dies zum Teil so.

Den „Bund der Steuerzahler“ in Ehren. Er ist jedoch in dieser Angelegenheit sicher nicht der richtige Ansprechpartner. Dies zeigt allein schon das Resultat seiner „Untersuchungen“: Um 80 Meter pro Stunde soll der Busverkehr durch die Vorrangschaltung beschleunigt worden sein. Das liegt weit innerhalb der Messgenauigkeit – schlicht untauglich.

In der Schweiz haben die öffentlichen Verkehrsmittel auch den Vortritt gegenüber dem fließenden Verkehr, wenn sie sich aus einer Haltestelle wieder in den Verkehrsstrom einfädeln. Dies braucht allerdings in Deutschland noch eine gewaltige Änderung in den vielen Autofahrerköpfen.

Das Auto ist ein Mittel zum Zweck und keine Repräsentationssache, mit der der Besitzer oder Benutzer (gleich, ob männlich oder weiblich) seinen Wert und seinen Rang dokumentieren möchte.

Der öffentliche Verkehr sollte das Auto im Nahverkehr und, wo immer möglich, auch über größere Distanzen ersetzen.

Dr. Jürg Walter Meyer, Leimen

 

 

Verständigungsgeist

Zu: „Dauerleihgabe an die Litauer“ (Nr. 43), „Die Festreden von Juoszas Siksnelis und Uwe Jurgsties“ (Nr. 43) sowie „Zeichen der Freundschaft“ (Nr. 43)

Ich danke für den wohltuenden Artikel, in dem von gleichberechtigten Partnern (diesmal Deutschland/Litauen) die Rede ist und auch besonders von der wahren gemeinsamen Geschichte. Möge dieser Verständigungsgeist auch in die Schulbücher Eingang finden.

Dank auch für den deutsch-polnischen Freundschaftsartikel auf Seite 14.

Dr. Helmut Wegener, Hannover

 

 

Dem Vergessen entgegentreten

Zu „Volkes Trauer“ (Nr. 45)

Es sind ja nicht nur die Millionenopfer der deutschen Soldaten im Zweiten Weltkrieg zu beklagen. Zu den Millionen der Weltkriegsopfer gehören auch die Opfer der britischen Bomberoffensive und einer allem Völkerrecht Hohn sprechenden Kriegsführung von noch nie dagewesener Grausamkeit. Was die deutschen Frauen und Kinder alleine wegen des Bombenkrieges an Unruhe, Entbehrung, Hetze und Todesangst auf sich genommen haben, steht geschichtlich ohne Parallele da. Keiner wusste, ob er den nächsten Tag noch erleben würde.

Japan hält die Erinnerung an die Toten von Hiroshima und Nagasaki durch eindrucksvolle Mahnmale fest und in Israel gibt es allerorts Gedenkstätten für die Opfer der nationalsozialistischen Vernichtungslager. Ein großes deutsches Mahnmal für die Opfer des Krieges, einschließlich des Luftkrieges und der auf der Flucht ermordeten Deutschen, wird verzögert oder ganz abge-schrieben.

Die Art und Weise, wie die Großväter und Großmütter der jungen Menschen von heute das Grauen dieses Zweiten Weltkrieges durchgestanden haben, ist beispielhaft. Sie haben deshalb einen Anspruch darauf, dass man ihrer ehrenvoll gedenkt.

Eine weltweite geschickte Propaganda hat es fertiggebracht, dass heutzutage nur noch von dem die Rede ist, was den Deutschen angelastet werden kann, und alles andere langsam aber sicher aus dem Gedächtnis der Menschen entschwindet. Dem muss entgegengetreten werden. Als Flüchtlingskind, das mit seiner Mutter und Schwester in seiner Geburtsstadt in Westpreußen noch einige Zeit unter den „Befreiern“ leben musste, sehe ich bis zum Ende meiner Tage eine Aufgabe darin, zumindest meine Kinder und Enkelkinder auf diese Seite der Geschehnisse im letzten großen Krieg hinzuweisen.

Rudi Mohnberg, Diepenau

 

 

Kein Verständnis für die Memellandkreise

Zu: „Dauerleihgabe an die Litauer“ (Nr. 43)

Mir fehlt jegliches Verständnis für das Handeln der Memellandkreise. Schon vor Jahren hätte sich verboten, einen Teil unseres Heimaterbes nach Memel zu geben, dazu in ein Museum mit dem beziehungsreichen Namen „kleinlitauisches“. Heute nun den Rest in die fremdverwaltete Heimat zu tun, zeigt, dass man außer Sinnes ist.

Eva Simoneit, deren Namen die Bibliothek trägt, in die unser Heimatgut gekommen ist, war zeitlebens eine Schriftstellerin, die im Gegensatz zu ihren Landsleuten stand und bei ihnen kein gutes Echo gefunden hat. Sie wird gefeiert als eine litauische Schriftstellerin, was im Grunde nur die halbe Wahrheit und noch weniger ist. Denn sie hat sich mit Litauen nie befasst. In ihrer Gedankenwelt blieb sie immer auf memelländischem Boden. Sie ist Jahrgang 1896, mithin in Ostpreußen geboren. Wannaggen ist ihre engere Heimat. In jungen Jahren hielt sie sich zu einem Genesungsaufenthalt in Angerburg am Mauersee auf. Selbst Goethe konnte sie zitieren. In einem Brief an jemanden schreibt sie: „Was Du ererbt von Deinen Vätern erwirb es, um es zu besitzen.“ Mit dem Zusatz: nach Goethe …

Wenn man so will, auch hier ein Fehlstart. Außerdem scheint es gar nicht zu stimmen, dass niemand an unserem Heimatgut interessiert war. Beispiele wurden nicht angeführt. Wir sind ja in der Landsmannschaft Ostpreußen. Da sollte man sich mit ihr absprechen. Wir nehmen ja auch an ihren Treffen in Rostock, Schwerin und Neubrandenburg teil. Eigene machen wir keine mehr (Ortsgemeinschaften haben ihren eigenen Charakter), weil wir vorbildlich für eine gelungene Integration sein wollen. Die Erlebnisgeneration nimmt ja überall gleichmäßig ab. Daran kann es nicht liegen. Was andere Kreisgemeinschaften fertigbringen, müsste und sollte auch uns gelingen. Die Internetgruppe Memelland wollte sich hierbei einbringen und hatte hierfür jede denkbare Hilfe angeboten. Mehr geht wohl nicht.

Um die Wahrheit über unsere Heimat zu schreiben, brauchen die Litauer unser Archiv nicht. Sie kennen sie. Dennoch umgehen sie alles, was Wahrheit ist. Mit unserem Handeln bringen wir uns um die Ehre.

Heute die Windrichtung, morgen eine andere. Es schaukelt. Wir bleiben draußen.

Johann-Willy Matzpreiksch, Mannheim

 

 

Nicht glücklich

Zu: „Dauerleihgabe an die Litauer“ (Nr. 43) und „Zweischneidig“ (Nr. 43)

Die Übergabe des Archivs der Memelländer an die litauische Bibliothek in Memel – für die Litauer jetzt natürlich „Klaipeda“ – wird als großes Ereignis angesehen und gefeiert.

Besteht dazu wirklich Anlass? Bereits 2007/08 wurde von der Arbeitsgemeinschaft der Memellandkreise (AdM) der Versuch unternommen, das Archivgut nach Litauen zu verlagern. Damals gab es innerhalb der Leser des „Memeler Dampfbootes“ ein „Erdbeben“. Wenn die AdM ernsthaft gewollt hätte, hätte man in Deutschland in dieser Hinsicht eine Lösung gefunden. Meiner Information nach ist die Landsmannschaft Ostpreußen über diese Lösung alles andere als glück­lich.

Der redaktionelle Kommentar hat es letztlich auf den Punkt ge-bracht:

a) Archivmaterial, das ins Ausland abgegeben wird, ist für alle Zeiten dem direkten Zugriff der Betroffenen entzogen.

b) Weiterhin besteht die Gefahr, dass wertvolles Material verloren geht.

Im Übrigen bezweifle ich ent-schieden, dass die Bestimmungen des Bundesvertriebenengesetzes eine solche Praxis zulassen.

Bernd Dauskardt, Hollenstedt

 

 

Auch ein Schweizer fiel

Zu: „Gekommen, um den neuen Zar zu stürzen“ (Nr. 45)

Zu den gefallenen zarentreuen Offizieren des Dekabristenaufstandes vom Dezember 1825 zählte auch der Schweizer Oberst Niklaus Ludwig von Stürler (geboren 1784) von Ursellen im Kanton Bern. Sein Landsmann Johannes von Muralt (1780–1850), Pfarrer der „deutsch-reformierten Gemeinde“ in St. Petersburg, vermerkte im Totenschein: „Nikolaus Ludwig von Stürler, Flügeladjutant Seiner Majestät des Kaisers Nikolai Paulowitsch, Oberst und Kommandant des Leibgarde-Grenadier-Regiments ist den 14. Dezember bei einer Meuterei von einer mörderischen Kugel im Dienste Seiner Majestät verwundet worden und den 16. an den Folgen der unheilbaren Wunde gestorben im Alter von 41 Jahren. Den 20. Dezember 1825 wurde er feierlich unter militärischen Ehrenbezeugungen beerdigt.“ Als Teilnehmer der Befreiungskriege 1813 bis 1815 war von Stürler Ritter des preußischen Ordens „Pour le Mérite“ sowie Inhaber des Kulmer Kreuzes.

Vincenz Oertle, Gais, Schweiz


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