20.04.2024

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03.12.11 / Auf der Suche / Königsbergs Gebietsgouverneur in der Bundesrepublik

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 48-11 vom 03. Dezember 2011

Auf der Suche
Königsbergs Gebietsgouverneur in der Bundesrepublik

Eine Delegation der Königsberger Regionalregierung unter Leitung des Gouverneurs Nikolaj Zukanow war in der Bundesrepublik Deutschland, um sich mit Vertretern deutscher und schweizer Tourismusunternehmen zu treffen. Offizielles Ziel war, deren Erfahrungen beim Aufbau neuer Tourismusregionen kennenzulernen, um diese dann bei der Umgestaltung der Kurischen Nehrung in eine sogenannte Erholungszone umzusetzen.

Augenscheinlich ging es der Delegation aber nicht nur um die Suche nach guten Ratschlägen, sondern ebenso sehr auch um die nach auswärtigen Investoren – sowie um die Gewinnung deutscher Touristen. Während Ostpreußen politisch-offiziös seit neuestem ausschließlich als Objekt eines russischen Binnentourismus gehandelt wird, suchen die Verantwortlichen vor Ort wieder verstärkt deutsche Gäste. So sprach die der Delegation angehörende Leiterin der Königsberger Gebietstourismusagentur Jelena Kroponowa etwas verhalten davon, dass die Reise der Vorbereitung auf eine Teilnahme am russischen Föderationsprogramm „Entwick­lung des Binnen- und Ausländertourismus 2011 bis 2016“ dienen solle.

Schon seit Jahren hatte es Planungen gegeben, auf der Kurischen Nehrung eine gigantische Tourismuszone zu errichten. Diese wurden allerdings vor allem angesichts fehlender Investoren nie verwirklicht und im September dieses Jahres vermeintlich „endgültig“ ad acta gelegt. Nun sollen es also wieder einmal deutsche Ideen und deutsche Gelder richten. Zukanow glaubt, dass er dabei seine überaus großzügig dimensionierten Vorstellungen von der Größe dieser Zone unverändert beibehalten kann. Wollte man den Umfang der Anlagen verringern, würde dies das Projekt ingesamt zu Fall bringen und den Tourismus des Königsberger Gebietes schwerwiegend beeinträchtigen, ließ der Statthalter des russischen Präsidenten vernehmen. Ökologische Überlegungen sind dem in der Sowjetunion sozialisierten Gouverneur dabei offensichtlich fremd.  Thomas W. Wyrwoll


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