19.04.2024

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10.12.11 / Guidos Märchenstunde

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 49-11 vom 10. Dezember 2011

Zwischenruf
Guidos Märchenstunde

Am Sonntag um 11.05 Uhr lief das obligatorische Interview im Deutschlandfunk. Diesmal mit Außenminister Guido Westerwelle. Thema: Euro und Europa. Westerwelle: „Kein Euroland verliert so viel wie Deutschland, wenn der Euro scheitert. Wir wären in diesem Fall die Hauptgeschädigten.“ – Solch eine Aussage kann nur machen, wer niemals die einzelnen Salden der deutschen Unterstützung für den Euro addiert hat. Das war bereits der Fall als die D-Mark noch Zahlungsmittel, der Euro aber bereits Verrechnungseinheit war. Möglicherweise ist Dr. Westerwelle damit überfordert.

„Der Euro hat Deutschland riesigen Wohlstand gebracht.“ So so! Drei Millionen Arbeitslose, Millionen Hartz-IV-Empfänger, Hunderttausende Geringverdiener, Millionen Beschäftigte im öffentlichen Dienst in den unteren Lohngruppen, die Sozialrentner, sie alle leben im Wohlstand? Das so wohlhabende Deutschland ist mit über zwei Billionen Euro verschuldet. Zwei Billionen Euro – das sind 2000 Milliarden Euro.

Ein ähnliches Wunschdenken offenbart der Außenminister beim Thema Afghanistan. Dort sei alles im grünen Bereich. Über die Hälfte Afghanistans werde heute schon durch einheimische Sicherheitskräfte befriedet. Bis Ende 2014 werde man in der Lage sein, auf ausländische Sicherheitskräfte ganz zu verzichten. Dann werden die Bundeswehr und alle noch verbliebenen Nato-Soldaten das Land verlassen. Die Realität: Die Korruption blüht im ganzen Land. Afghanistan hat keine Steuerverwaltung, ein Teil der Stämme kooperiert mit den Taliban und die Menschenrechte haben keinen Stellenwert im Lande. Die ganz entscheidende Frage ließ Westerwelle unbeantwortet. Woher sollen die sieben Milliarden Euro kommen, die das Land jährlich benötigt, um ein stehendes Heer von über 300000 Soldaten zu unterhalten? Diese Streitmacht ist erforderlich, um die Internationale Sicherheitsunterstützungstruppe adäquat zu ersetzen. Wilhelm v. Gottberg


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