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10.12.11 / MELDUNGEN

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 49-11 vom 10. Dezember 2011

MELDUNGEN

In eine Richtung gelenkt

Die Deutschen backen gerne, und das am liebsten zum Geburtstag. Fast jeder Zweite backt gelegentlich bis häufig einen Kuchen selbst, ergab eine Forsa-Umfrage im Auftrag von Dr. Oetker“, vermeldete vor kurzem die Deutsche Presseagentur und verwies mit dieser Nachricht darauf, dass Deutsche nicht nur zur Weihnachtszeit gerne backen. Was auf den ersten Blick als statistisch interessante Information gelesen wird, ist indes PR. Viele Leser nehmen das jedoch nicht wahr. Sie lesen den Begriff Umfrage und assoziieren damit sofort wissenschaftliche Seriosität. Dabei machen Firmen für sich oder ihre Produkte Reklame.

„Studien funktionieren so gut als PR-Mittel, weil sich die Adressaten als Teil einer Mehrheit fühlen – sofern die Umfragemehrheit ihrer eigenen Meinung entspricht“, so der Statistikprofessor Walter Krämer von der TU Dortmund in einem Interview. „Wir sind leichtgläubig, weil wir die Mechaniken hinter den Umfragen nicht verstehen.“ Wichtig seien hierbei drei Aspekte: Wer die Fragen stellt, wie die Fragen gestellt sind und welche Auswahl zur Auswahl steht.

Da Unternehmen bei der Gestaltung ihrer in Auftrag gegebenen Umfrage ein Mitspracherecht haben, können sie indirekt schon den Ausgang beeinflussen. Indem man Antwortmöglichkeiten auslässt, die Frage stark eingrenzt oder die Reihenfolge der Antworten in seinem Sinne gestaltet, wird der Befragte in eine gewisse Richtung gelenkt. Seriöse Institute wie Allensbach oder Infratest achten, da sie einen eigenen Ruf zu verlieren haben, darauf, dass die Umfrage repräsentativ ist, doch das gilt nicht für jedes Institut. Daher sollten aufmerksame Leser Umfragen immer kritisch hinterfragen. Bel


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