25.04.2024

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10.12.11 / MELDUNGEN / ZUR PERSON

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 49-11 vom 10. Dezember 2011

MELDUNGEN / ZUR PERSON

Keine Lust und Zeit für Draghi

Brüssel – Wenn es um die Rettung des Euros geht, so kommt von Seiten der EU-Parlamentarier viel Kritik an den agierenden Regierungschefs. Und offenbar sind die Abgeordneten im EU-Parlament bereits bestens informiert, denn als der neue Chef der EZB, Mario Draghi, angereist kam, um ihnen zu erklären, was die EZB tun könne, um einen Kollaps der Euro-Zone zu verhindern, lauschten nur 30 (am Ende der Rede knapp 50) der 763 Abgeordneten seinem Vortrag. Bel

 

Öffentliches Atmen verboten

Minsk – Ein Unternehmer hat bei der Stadt Minsk den Antrag gestellt, zwei Stunden lang im Stadtzentrum öffentlich tief atmen zu dürfen. Doch das Ansinnen wurde genauso abgelehnt wie seine vorher eingereichten Anträge. Nikolaj Tschernous wollte ein Radrennen und einen Marathon „gegen den Bürokratismus“ organisieren. Seit einer Gesetzesänderung muss jede öffentliche Meinungsäußerung genehmigt werden. Proteste, auch stumme, werden polizeilich verfolgt. MRK

 

Tochter des Sozialismus

Mit ihrem geflochtenen Haarkranz sieht Marina Weisband, die Geschäftsführerin der Piratenpartei, ein wenig aus wie die kleine Schwester der inhaftierten ehemaligen ukrainischen Ministerpräsidentin Julia Timoschenko. Und tatsächlich haben die beiden etwas gemeinsam, denn beide sind in der Ukraine geboren und sind Anführerinnen einer politischen Bewegung. Und dann hat Weisband noch etwas mit Sahra Wagenknecht gemein, denn genau wie bei der kommunistischen Frontfrau der Partei „Die Linke“ setzen bei Weisband die Gehirne ihrer männlichen Parteikollegen und der sie interviewenden Journalisten aus. Liest man die Berichte über sie und ihre Rolle auf dem Parteitag der Piraten, dann entdeckt man so manchen Superlativ in den Zeilen der von ihr in den Bann geschlagenen Nachrichtenmacher.

Aber auch Frauen können sich schwer dem Charme der 24-jährigen Psychologie-Studentin entziehen, die so scheinbar ideologiefrei und pragmatisch darüber plaudert, wie sie vor einem Jahr die Politik für sich entdeckte. Es ist so selbstlos, wie sie auch weiterhin ihre Aufgabe als Geschäftsführerin ehrenamtlich machen will, obwohl sie bald kein Bafög mehr erhält und eigentlich neben dem Studium jobben müsste. Auch ist es schön zu erfahren, dass sie ihren Glauben lebt und regelmäßig in die Synagoge geht.

Doch bei allem darf man nicht vergessen, dass sie an der Spitze einer Partei steht, die am Wochen-ende nicht nur für die Freigabe aller Drogen votierte, sondern auch ein bedingungsloses Grundeinkommen beschloss: „Wir können uns erstens eine Vollbeschäftigung nicht mehr leisten und zweitens brauchen wir sie auch nicht mehr“, begründete Weisband ein Grundeinkommen für alle: „Wir bezeichnen alles als Arbeit, was für die Gesellschaft nützlich ist.“ Bel


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