© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 50-11 vom 17. Dezember 2011

MELDUNGEN

Euro-Bonds statt Schuldenbremse

Paris – Die französischen Sozialisten hatten bereits in diesem Jahr die von Staatspräsident Nicolas Sarkozy eingebrachte Schuldenbremse gekippt, demzufolge kündigt ihr Präsidentschaftskandidat François Hollande an, die auf dem Euro-Gipfel für alle Euro-Länder beschlossene Schuldenbremse im Falle seiner Wahl im Mai 2012 nicht zu akzeptieren. Er befürwortet stattdessen die Einführung von Euro-Bonds, eine direkte Intervention der Europäischen Zentralbank sowie einen weiteren Milliardensoforthilfefonds. Laut einer aktuellen Umfrage der Tageszeitung „Le Monde“ ist ein Wahlsieg Hollandes wahrscheinlich. Seine Chancen, in einem zweiten Wahlgang bei der Stichwahl gegen den amtierenden Präsidenten Sarkozy zu gewinnen, liegen bei 60 Prozent. Bel

Diplomaten ersetzen Militärs

Bagdad – Angesichts der Bedrohung aus dem Iran und Syrien dürfte der irakische Ministerpräsident Nuri al Maliki den kompletten Abzug der US-Truppen mit gemischten Gefühlen sehen. Bei seiner US-Visite Mitte Dezember besuchte er auch den Nationalfriedhof Arlington und gedachte der rund 4500 US-Soldaten, die bei der Befreiung des Iraks von Diktator Saddam Hussein gefallen sind. Zugleich haben in den letzten Jahren aber auch 100000 irakische Zivilisten im Kampf gegen die USA, als Kollateralschaden bei den Gefechten und im auf den Sturz von Saddam Hussein folgenden Bürgerkrieg zwischen Schiiten, Sunniten und Kurden ihr Leben verloren. Die stark verschuldeten USA, die ihr Irakkrieg inzwischen rund eine Billion Dollar gekostet hat, verlassen das Land aber nicht vollkommen. Zwar zieht das Militär in diesen Tagen komplett ab, dafür soll die US-Botschaft in Bagdad personell auf 16000 Diplomaten, Sachbearbeiter und Sicherheitskräfte aufgestockt werden. Bel