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17.12.11 / Verdächtigungen statt Belege

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 50-11 vom 17. Dezember 2011

Verdächtigungen statt Belege

Dass die PAZ von einigen linken Denkern und mit einem kurzen Satz auf der Internetseite von wikipedia in die extremrechte Ecke des politischen Spektrums, und zwar unter dem Oberbegriff „Neue Rechte“, abgeschoben wurde, haben wir grundlegend einem Autor zu verdanken. Er nennt sich Anton Maegerle. Das Buch, in welchem sein diesbezüglicher Aufsatz „Autorengeflecht in der Grauzone. Blätter zwischen Konservatismus und Rechtsextremismus“ sich befindet, trägt den Titel: „Rechte Netzwerke – eine Gefahr“. Herausgeber sind der SPD-Politiker Stephan Braun und Daniel Hörsch. Der Sammelband erschien 2004 im VS Verlag. VS ist die Abkürzung für „Versus“, was so viel bedeuten kann wie „dagegen“ oder „Rückseite“ (verso).

Wer ist Anton Maegerle? Dahinter verbirgt sich der linke Autor Gernot Modery. Ihn, wie bei wikipedia geschehen, als Wissenschaftler zu bezeichnen, wäre indes der Ehre zu viel. Um beim Titel des oben genannten Buches zu bleiben, halte ich persönlich auch den extrem rechten Nebelschwarm für eine Gefahr für die Demokratie in Deutschland und in Frankreich, und vor allem auch für die Europäische Union. Aber es ist klar, dass der Titel des Buches, in dem „Maegerle“ geschrieben hat, Emotionen anspricht. „Gefahr“ ist ein ebenso schwammiger Begriff wie die Worte „Grauzone“ und „Geflecht“ in seinem Aufsatztitel. Damit entzieht sich dieser Autor einer genauen Ideenkritik und der Untermauerung seiner These durch konkrete Fakten. Man arbeitet im Reich des Verdachts. Die Unterstellungs- und Pauschalisierungsmethode ist aus der linken Agitprop bekannt. Da sich damals die SED dieser Methode in ihrer Faschismustheorie zur Diskreditierung der Bundesrepublik Deutschland intensiv bedient hatte, so liegt es nahe, wes Geistes Kind Gernot Modery ist.

Ich verstehe schon, wenn man zum Beispiel die Medienkampagne gegen Thilo Sarrazin sieht, dass manche Konservative oder einfach Realisten kein anderes Presseorgan finden, um ihre Gedanken zu artikulieren. Aber sie sollten in der PAZ schreiben, die zu den demokratischen Institutionen der Bundesrepublik Deutschland steht, zwar kritisch steht, aber Kritik ist die Rolle der Medien. Die PAZ gehört nicht zur „Neuen Rechten“, weil die „Neue Rechte“ eine ideologische Denkweise ist. Die parlamentarische Demokratie und die soziale Markwirtschaft, vor allem die Realität ist das Fundament der PAZ-Redaktion. Nach meinem Dafürhalten ist die preußische PAZ demokratisch auf bayerische Weise, auch mit der starken christlichen Bindung der CSU, während die „Neue Rechte“ pauschal gesehen wie damals der NS-Staat zum Atheismus neigt. Natürlich lieben die meisten Redakteure der PAZ ihr Vaterland, aber im Sinne des französischen Patriotismus, nicht nach dem Muster des Nationalismus. Nebenbei bemerkt, dass die Vertriebenen und Entrechteten aus den historischen deutschen Ostgebieten, Mitgründer der PAZ, schon vor mehr als einem halben Jahrhundert in ihrer Charta Polen die Hand ausgestreckt haben, zeugt von wahrem christlichen Glauben und ist aus meiner Sicht sehr positiv einzuschätzen.

Die PAZ schwebt nicht in einer „Grauzone“ zwischen konservativ und rechtsradikal. Dazwischen ist kein Nebelfeld, sondern eine scharfe Trennlinie, die ein Gernot Modery nicht sehen kann.

Dr. Jean-Paul Picaper


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