© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 50-11 vom 17. Dezember 2011

MELDUNGEN

Friedhof geschändet

Tilsit – In Tilsit hat mit ersten Erschließungsarbeiten der Bau einer Wohnsiedlung für die Beschäftigten des Kernkraftwerks im Osten der Stadt begonnen. Ausgerechnet auf dem Gelände des früheren Brack­schen Friedhofs soll eine Pumpstation für die Trinkwasserversorgung entstehen. Die Bagger haben eine große Menge menschlicher Gebeine und Totenköpfe zu Tage gefördert, die bei den Passanten tagelang blankes Entsetzen hervorriefen. Eine russische Bürgerinitiative mit dem Namen „Unsere Stadt“ hat ihren Abscheu über den Vandalismus in einem Offenen Brief an Gouverneur Zukanow und an den Bürgermeister zum Ausdruck gebracht. In dem Schreiben heißt es, Achtung und Ehrfurcht sei geboten gegenüber jenen, die einst in dieser Stadt lebten und ihr ein einmaliges Antlitz verliehen haben. Der Umgang mit der Vergangenheit sei ein Prüfstein für die Moral der Gesellschaft, er sei die Voraussetzung für eine verheißungsvolle Zukunft der Stadt. Gefordert wird der Erhalt der Begräbnisstätte und die Errichtung eines Gedenksteins. Der offene Brief trägt die Unterschriften von 39 Bürgern. H.Dz.

Keine billigen Flüge mehr

Königsberg/Moskau – Die russische Luftfahrtaufsichtsbehörde hat der überschuldeten Fluggesellschaft „SkyExpress“ die Betriebserlaubnis entzogen. Zu den Leidtragenden gehören nicht zuletzt die Russen im Königsberger Gebiet, die nun keine Möglichkeit mehr haben, billig nach Moskau zu fliegen. Nur 500 Rubel (weniger als zwölf Euro) hatte der russische Billigflieger für einen einfachen Flug zwischen Königsberg und Moskau verlangt. Im März 2007 hatte die Flugline die Verbindung aufgenommen. Seitdem hatte sie in über 3000 Flügen mehr als 578000 Fluggäste befördert. Allein während der ersten drei Quartale dieses Jahres hatten sich über 74000 Reisende für Sky Express entschieden. Kuban Airlines, das einen Teil der Flugzeuge und des Streckennetzes übernommen hat, hat kein Interesse an dieser Verbindung. PAZ