29.03.2024

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24.12.11 / Menschengemacht

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 51-11 vom 24. Dezember 2011

Menschengemacht
von Rebecca Bellano

In dem nun auslaufenden Jahr 2011 war es offenbar sehr einfach, den Schuldigen für die Euro-Krise zu finden: „die Märkte“. Wer mit „die Märkte“ allerdings gemeint war, ließ man im Dunkeln. Hauptsache es klang anrüchig-dämonisch und nach dubiosen Machenschaften. An dieser Stelle sei nun das neunköpfige „Spiegel“-Team gelobt, das den Titel „Geld regiert die Welt ... und wer regiert das Geld?“ recherchiert hat. Am Ende eines gut 20-seitigen Beitrages kommen die Magazinmacher nämlich zu dem Schluss, dass wir alle „die Märkte“ sind. Die „Spiegel“-Redakteure hatten verschiedenen Akteuren aus der Finanzbranche über die Schulter geschaut und festgestellt, dass diese das Ziel eint, „das Geld von Milliardären, Millionären, Sparern und Lebensversicherten zu mehren“.

Dass deren Geschäfte manchmal dramatisch aus dem Ruder gelaufen sind, erfährt der „Spiegel“-Leser, habe mehrere Ursachen. Parallelwelten mit undurchschaubaren Finanzprodukten, die mit zu wenig Eigenkapital unterlegt seien und von systemrelevanten Großbanken getätigt würden, würden bis heute nicht von staatlicher Seite genügend bekämpft.

Grund hierfür mag der Umstand sein, dass die verschuldeten westlichen Staaten Geldgeber brauchen und wer legt sich schon gerne mit seinem Geldgeber an? Doch was einerseits verständlich ist, führt andererseits dazu, dass wir seit einigen Jahren von einer Krise in die nächste geraten. Und bis es nicht transparente Regeln von der Politik für die Finanzbranche, aber auch für das eigene Finanzgebaren gibt, wird der Schrecken kein Ende nehmen. Was wir also erleben, ist von Menschen gemacht, düstere Dämonen sind nicht zu erspähen.


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