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21.01.12 / Bares für Banales

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 03-07 vom 21. Januar 2012

Jan Heitmann:
Bares für Banales

Günther Jauch müsste dem Bundespräsidenten eigentlich dankbar sein. Schließlich haben ihm seine beiden letzten Sendungen über das im Sturm der Entrüstung wankende Staatsoberhaupt Spitzeneinschaltquoten beschert. Aber nun ist es auch genug, ein Seufzer geht durch die Redaktionen: „Nicht schon wieder Wulff.“ Was jetzt noch über dessen Machen-und Seilschaften ans Tageslicht kommt, sind nur noch Kleinigkeiten, die beim besten Willen nicht als Thema der Woche auf einem der besten Sendeplätze im Ersten taugen. Aber ein Jauch, TV-Allzweckwunderwaffe der Nation, ist flexibel und schnell mit einem brandheißen Thema bei der Hand: „Deutschland, ein Land der Übergewichtigen“. Von Jauch mit banalen Fragen durch die Sendung geführt, gaben die Studiogäste Allgemeinplätze und altbekannte Argumente mit hohem Gähn-Faktor von sich. Ein Festival der Beliebigkeit, ohne Erkenntnis- oder Unterhaltungswert und – um beim Thema zu bleiben – ohne jeden Nährwert, hart an der Niveaugrenze der Nachmittagssendungen bei den Privaten.

Jauchs Firma kassiert dafür immerhin 4487 Euro pro Sendeminute. Das macht bei einer einzigen Sendung stolze 269220 Euro, also mehr, als ein Jahresgehalt der Bundeskanzlerin. Der Publizist Bernd Höcker hat errechnet, dass so im Jahr knapp 10,8 Millionen Euro zusammenkommen, wofür Merkel etwa 43 Jahre und 466 Altenpflegerinnen ein Jahr lang jeden Tag in Vollzeit arbeiten müssten. Und wer zahlt für Jauchs mageren Auftritt? Wir alle. Dank der GEZ, die ab 2013 noch mächtiger werden wird.


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