18.04.2024

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28.01.12 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 04-12 vom 28. Januar 2012

Leserforum

Das Volk muss dem Bundespräsidenten vertrauen können, doch das ist jetzt nicht mehr der Fall

Zu: „Monarchie den Vorzug geben“ und „Scharfer Ton“ (Nr. 2)

Ich habe das große Foto im Mittelpunkt der Leserbriefseite mit großem Wohlgefallen betrachtet. Es besteht meiner Meinung nach eine auffallende Ähnlichkeit zwischen unserem Kaiser Wilhelm II. und seinem Ururenkel Prinz Georg Friedrich von Preußen, wie denn auch anders, es ist das unverwechselbare kühn-optimistische Hohenzollerngesicht.

Dieses Foto strahlt Kreativität und Beständigkeit aus, wie sie in der heutigen unbeständigen und unsicheren Zeit dringend gebraucht wird. Bei dem Riesenberg von Problemen, der sich angehäuft hat (ich nenne nur die Euro- und Finanzkrise, unsere weltpolitische Lage sowie die Einwanderungs- und Migrationsproblematik), brauchen wir in Deutschland Politiker, die in jeder Hinsicht untadelig und moralisch sauber sind, Persönlichkeiten, zu denen das Volk Vertrauen hat. Das betrifft auch und vor allem das Staatsoberhaupt, in einer Demokratie eben den Staatspräsidenten. Wenn aber das Vertrauen beschädigt ist, steht es um das Ansehen des vom Präsidenten in der Welt repräsentierten Landes auch nicht mehr gut.

Ich beneide in dieser Hinsicht die Briten. Die britische Monarchie verkörpert meiner Ansicht nach, bei allen Problemen, die es auch in Großbritannien gibt, Kontinuität und Beständigkeit, die Mehrheit der Briten steht hinter ihr. Ein besonderes Phänomen, das einmalig ist, ist die Queen Elisabeth II. In ihrer bisher 60-jährigen Herrschaft verlor Britannien zwar fast alle Kolonien, aber es ist den Briten gelungen, das ehemalige britische Weltreich in das britische Commonwealth of Nations umzuwandeln, und die Königin ist immer noch Staatsoberhaupt von über 50 Ländern der Welt. Was wäre wohl gewesen, wenn die Deutschen 1918 ihrem Kaiser die Treue gehalten hätten und nicht nach russischem Beispiel die Monarchie und damit das Land ins Chaos gestürzt hätten? Ich denke, die Weltgeschichte wäre anders verlaufen. Ich hege große Sympathie für die deutsche Monarchie, ähnlich der britischen, und kann mir ein demokratisches Deutschland mit einem Kaiser als höchstem Repräsentanten gut vorstellen. Das Volk sehnt sich nach Ordnung, Beständigkeit, Würde und nationalem Stolz, ohne gleich von weltanschaulichen Spinnern verteufelt und beleidigt zu werden. Deutschland hat ein gesundes, starkes Herz, es muss sich nicht vor allen Chargen verbiegen. Ich beklage auch die verhängnisvolle Fehlentwicklung der deutsch-britischen Beziehungen im 20. Jahrhundert bis 1945, denn Deutsche und Briten verfügen nicht nur über gemeinsame Wurzeln, sie sind auch eng miteinander verwandt und haben mehr gemeinsam, als angenommen wird.

Zur Berichterstattung der PAZ kann ich nur sagen: „Weiter so!“ Ich freue mich auf jede neue Ausgabe der Zeitung und lese alle Beiträge. Die PAZ nimmt meiner Meinung nach kein Blatt vor den Mund und wird ihrem Anspruch gerecht, unabhängig zu sein, sie ist keine Parteizeitung und bedient keine spezielle Klientel, etwa „Wes’ Brot ich eß’, des’ Lied ich sing“. Sie lässt sich eben keinen „political correctness“-Maulkorb verpassen.

Die PAZ ist meiner Meinung nach eine Zeitung für alle, denen Preußen am Herzen liegt, als ein Stück Heimat für die Erlebnisgeneration der Ost- und Westpreußen, aber auch für alle anderen, die sich für Preußen interessieren. Weiter so, nicht irremachen lassen, wir sind viele.

Bernhard Ax, Halle-Neustadt

 

 

Gender pur

Zu: „Wenn Anna und Katharina Thalbach Fritz spielen“ (Nr. 2)

Man stelle sich einmal vor, es hätte damals nicht Fridericus Rex oder Friedrich II. geheißen, sondern Friderica regina oder Fritzi Zwo! Was wäre Europa und die Welt um so vieles besser geworden!

Bei dem Film über Friedrich II. auf Arte habe ich immer zwischen ARD und Arte gezappt. Ich habe immer gehofft, Arte würde besser. Denkste! Gender mainstreaming lässt grüßen.

Ingrid Tillmann, Edertal

 

 

Politiker sind schuld, nicht die PAZ

Zu: Leserbrief „Scharfer Ton, uneinheitliche Ausrichtung“ (Nr. 2)

Der Leserbrief veranlasst mich zu einer Antwort. Ich möchte mich nicht zu den Dingen äußern, in denen ich dem Leser beipflichte, sondern Widerspruch üben. Der Leserbriefschreiber bemängelt eine allgemein negative Grundhaltung in der politischen Berichterstattung der PAZ und gibt zu verstehen, dass er die Kritik an CDU/FDP nicht nachvollziehen kann, weil diese beiden Parteien doch angeblich der PAZ beziehungsweise dem Anliegen der Vertriebenen beziehungsweise des Bundes der Vertriebenen (BdV) so nahe stehen. (Seit wann stehen Parteien einer unabhängigen Zeitung nahe? Ich dachte, das gilt nur für die Beziehung der SPD zur „Westfälischen Allgemeinen“.)

Nun, von Nahestehen kann wohl nicht die Rede sein, wenn man sich den Umgang mit dem BdV und Frau Steinbach in Erinnerung ruft. Das war wohl einmal. Die politische Klasse ist bis auf wenige Ausnahmen so schlecht, dass nicht anderes als Kritik übrigbleibt. Die „Wahl des kleineren Übels“ und Rücksichtnahme kann nicht der Maßstab für eine unabhängige und von guten Journalisten gemachte Zeitung sein. Solange Politiker „wie die Deppen“ agieren, muss das auch so ausgedrückt und kritisiert werden dürfen. Schließlich gibt es Pressefreiheit.

Die PAZ will mit Sicherheit nicht den Zeitgeist der Weimarer Republik „herbeischreiben“. Wie sollte das auch möglich sein? Kritiklose Berichterstattung zu den Vorgängen in unserem Land gibt es in den „sozialistischen Einheitsmedien“ schon genug. Da lobe ich mir die PAZ als Kontrast- und Ausgleichsprogramm. Weiter so!

Martin Wuschke, Meine

 

 

Die PAZ durchschaut die hohlen Phrasen

Zu: Leserbrief „Scharfer Ton, uneinheitliche Ausrichtung“ (Nr. 2)

Der Leserbriefschreiber kritisiert, dass in der PAZ das Negative bezüglich Politik und Wirtschaft überwiegt. Als langjähriger Leser der Zeitung kann ich das nicht bestätigen. Das Herausstellen bestimmter Sachverhalte, die dem Leserbriefschreiber nicht gefallen, ist bei näherer Betrachtung ein parteipolitisches Anliegen, die vielen Irrwege der Politik der Regierungsparteien oder der „traditionellen Volksparteien“ zu akzeptieren.

Die Feststellung am Schluss des Leserbriefes, dass die Regierungsparteien der Leserschaft der PAZ weit näher stehen als alle anderen Parteien zusammen, sagt nichts darüber aus, wie sie sich in der Realität gegenüber den Anliegen der Heimatvertriebenen verhalten.

So schenken Sie besonders den deutschen Zwangsarbeiterinnen keinerlei Beachtung. Diese Politiker trauen sich nicht, von den Staaten Entschädigung zu verlangen, die für den diesbezüglichen Bruch des Völkerrechts verantwortlich sind. Sie benutzen dazu auch das stalinistische Ideologieargument, es sei „eine Folge des Krieges“.

Petitionen mit dem Inhalt, die Vertreibungsverbrechen an 15 Millionen Deutschen vor die Uno oder ein Menschenrechtsgericht zu bringen, wurden von den „traditionellen Volksparteien“ mit der anmaßenden Begründung abgelehnt, es bestünden keine Erfolgsaussichten. Und die BRD bemühe sich um Versöhnung.

Auch haben die gleichen Parteien, die mehrfach Regierungsverantwortung hatten, es bis gegenwärtig nicht geschafft, ein Zentrum gegen Vertreibung einschließlich wahrheitsgemäßer Dokumentation der Vertreibungsverbrechen zu errichten.

Tschechiens ehemaliger Präsident Vaclav Havel nannte die Vertreibung der Sudetendeutschen ein Verbrechen. Bundespräsident Christian Wulff, dessen Partei den PAZ-Lesern angeblich nahe steht, hat diese Feststellung Havels lediglich im Zuge der Trauerfeierlichkeiten des verstorbenen Präsidenten erwähnt, ist aber selbst zu ähnlichen Feststellungen und Folgerungen im Interesse der deutschen Vertriebenen nicht fähig.

Eine einheitliche „Ausrichtung“ und ein „scharfer Ton“ sind in der PAZ nicht erkennbar. Eher ist Gegenteiliges der Fall.

Siegfried Neckritz, Osnabrück

 

 

Als mein Zuhause zur Hölle auf Erden wurde

Zu: Bombardierung von Königsberg

Ich war damals 13 Jahre alt. Durch Gottes Fügung fuhren wir am Dienstag, 29. August 1944, abends mit Fahrrädern nach Juditten in unseren Schrebergarten zum Übernachten. Hier, sieben Kilometer von unserer Stadt entfernt, wurden wir nach Mitternacht am 30. August aus dem Schlaf gerissen und sahen auch bald den roten feurigen Himmel über unserer Innenstadt, die lodernd in Flammen aufging. Vater musste uns das am Nachmittag bestätigen. Die Hölle.

In dem dünnen Buch von Gerfried Horst und dem wahrheitssuchenden Russen Prof. J. Kusmezara lese ich, wie meine Geburtsstadt von dem westlichen Feind und Verbündeten Stalins zerstört wurde. Frauen und Kinder verbrannten. Aber was kam dann – die Sowjets – und dann die Hölle in Königsberg Ostpreußen vom 8. April 1945.

Ich war dabei als am Sonntag, 8. April 1945, hereinströmende Sowjetsoldaten in den Keller kamen. Ich saß im Durchgangskeller mit Mutter und zwei Schwestern auf der Bank und ein Sowjetsoldat machte mir Zeichen mitzukommen. Ich hielt mich an Mutters Arm fest und schon ging die Hand zur Pistole. Doch ein Engel in Form eines Sowjet-Offiziers höheren Ranges kam in dem Moment durch den Keller, blieb auch länger und der Sowjetsoldat war fort.

Leider gab es nur sehr wenige von diesen schützenden Offizieren in der Sowjetarmee. Lew Kopelew und Solschenizyn gehören dazu. Nachts begann die Hölle für die Frauen.

Dann mussten wir raus, raus nur zur Kommandantur, alles hier lassen. So war der Sowjetbefehl am 9. April früh. Wir waren als Großfamilie mit Oma und Opa, Tante und Kindern mit Mutter elf Personen. Gott sei es gedankt, heute noch. Wir blieben alle zusammen. Abends in ein Siedlungshaus einquartiert, alle elf, und wieder war die Nacht die Hölle für die Frauen.

Nach ein paar Tagen kehrten wir elf zurück zum Begelitter Weg. Das Haus von Oma und Opa Nr. 5 bis 7 war mutwillig angesteckt. Im Nebenhaus quartierten wir uns ein. Nun erfahren wir: Die Stadt Königsberg sei den Soldaten frei gegeben worden.

Wahrheit führt zur Versöhnung und Recht und Miteinander zum wahren Frieden. Ich kämpfe dafür.

Gerhard Thal, Ulm

 

 

Habe mit anderen Wissenschaftlern Atomendmülllager entwickelt

Zu: „Last trägt der Steuerzahler“ (Nr. 2)

55 Jahre nach Inbetriebnahme des ersten Kernkraftwerkes im nordwestenglischen Calder Hall gibt es weltweit noch immer kein Endlager für hoch radioaktive, Wärme entwickelnde Abfälle zum Beispiel aus ausgedienten Brennelementen. Favorisiert wird hierfür international vornehmlich aus Gründen der Sicherheit und Akzeptanz das Konzept der Endlagerung in tiefen geologischen Formationen der kontinentalen Erdkruste. Zurzeit werden hoch radioaktive Abfälle auf der Erdoberfläche zum Teil in einer Glasschmelze gebunden in Edelstahlbehältern zwischengelagert. Die Tiefe eines Endlagers ist von seinem Standort und vom umgebenden Wirtsgestein (Salz, Ton, Granit) abhängig. Die Mindestüberdeckung eines einzurichtenden Endlagers sollte nach der Košice-Resolution des Jahres 2007 (internationale Konferenz-Vereinbarung) aus Sicherheitsgründen 1000 Meter sein.

Die deutsche Ethikkommission empfiehlt, dass hoch radioaktive, Wärme entwickelnde Abfälle bei höchsten Sicherheitsanforderungen auf rückholbare Weise gelagert werden sollten, und zwar in Deutschland, wenn sie hier entstanden sind.

Mit der Rückholbarkeit der Abfälle aus den Endlagern wird nicht nur dem Sicherheitsgedanken Rechnung getragen, sondern auch die Möglichkeit geschaffen, durch noch zu erforschende Techniken die Zeit zum weitgehenden Abklingen der Radioaktivität der Abfälle von 100000 Jahren auf wenige tausend Jahre und außerdem ihre Menge zu reduzieren. Hierfür sind Verfahren zu entwickeln, den radioaktiven Müll chemisch in seine unterschiedlichen Elemente und Verbindungen zu zerlegen beziehungsweise radioaktive Stoffe mit Neutronen zu beschießen, um die Halbwertzeit zu verringern. Im Übrigen sind die Verursacher von Abfällen auch für deren Beseitigung verantwortlich.

Als Vorsitzender der Wissenschaftsstiftung Deutsch-Tschechisches Institut (WSDTI) habe ich zusammen mit Professor D.P.F. Möller von der Universität Hamburg und in Abstimmung mit den Professoren F. Sekula und T. Lazar aus der Slowakei sowie P. Stepanek aus Tschechien erst kürzlich eine Vorabstudie „Neue Wege in der Tiefe“ herausgegeben. Diese Vorabstudie ist die wissenschaftliche Grundlage für einen Forschungsantrag bei der EU in Brüssel. Sie beschreibt die Grundzüge einer Konstruktion eines für die unterirdische Abfallbeseitigung und gleichzeitig Energiegewinnung im Festgestein zum Beispiel Granit herzustellenden Kombi-Schachtes mit einem Außendurchmesser von 16 Metern und 2000 Metern Tiefe. Ab 1000 Meter Tiefe zweigen von diesem, mit einem Fahrstuhl versehenen Schacht in Etagen im Abstand von 50 Meter Horizontalbohrungen von je zirka 600 Meter Länge und 2,60 Meter Durchmesser für die rückholbare Endlagerung von zirka 300000 Kubikmeter hoch radioaktiver, Wärme entwickelnder Abfälle ab und außerdem bis in die Tiefe von 4000 Meter Vertikalbohrungen von 200 Milimeter Durchmesser für die Energiegewinnung (Stromerzeugung) aus Erdwärme, welche in dieser Tiefe mit einer Temperatur von rund 145 Grad Celsius anzutreffen ist.

Da die sogenannte Wasserwegsamkeit im Untergrund besonders im kristallinen Gestein nicht ausgeschlossen werden kann, müssen die hierin vorhandenen Risse und Klüfte trotz hoher Wasserdrücke geschlossen werden. Dieses geschieht durch eine für die Praxisreife noch weiter zu entwickelnde Schmelzbohrtechnik, bei der unter hohem Wasserdampfdruck das an den Bohrlochrändern über eine Wasserstoff-Sauerstoff-Flamme zu schmelzende Gestein wasserdicht in die Risse und Klüfte gedrückt wird.

Eine im Juli 2011 von der EU veröffentlichte Richtlinie verpflichtet alle 14 EU-Länder, die derzeit die Nuklearenergie nutzen, spätestens bis zum Jahre 2015 konkrete Pläne für die Entsorgung von Atommüll vorzulegen. Ist dieser Termin einzuhalten?

Die Zeiträume für die Erforschung der von der WSDTI für ein Endlagerauswahlverfahren vorgeschlagenen Endlagerkonstruktion betragen für eine im Jahre 2012 mit Unterstützung des Bundeswirtschaftsministeriums zu beginnende Machbarkeitsstudie zunächst rund drei Jahre und für die mit Mitteln der EU zu finanzierende praxisreife Forschung zusätzlich noch mindestens 15 Jahre. Die Baukosten des vorgeschlagenen, im Granit herzustellenden Kombi-Schachtes erfordern etwa 6,2 Milliarden Euro einschließlich der Kosten der Kokillen (Endlagerbehälter) von zwei Metern Durchmesser und deren Einbau sowie der Kosten der Anlagen der Energiegewinnung.

Dr. Rolf Bielecki, Jesteburg

 

 

Ludergeruch

Zu: „Meine meme tekel“ (Nr. 2)

Der höchste Repräsentant dieses Staatswesens und zugleich einer der prominentesten Politiker der Merkel-Partei erlebt gerade sein Menetekel: Gewogen und zu leicht befunden, gerät er zum Biedermann von der traurigen Gestalt im rheinischen Karneval.

Wenn schon der Häuptling der Politklasse moralisch ein Leichtgewicht ist, was sind dann die anderen Chargen des Schmierentheaters wert? Da drängt sich die bekannte Metapher von dem Schuss Pulver auf. In ihrer Gier nach Macht und Mammon taumelt die Truppe von einer Affäre zum nächsten Skandal. Die Akteure wandeln einher im Schafspelz, inwendig aber sind sie reißende Wölfe.

Von dieser Demokratie steigt ein Ludergeruch auf, der dem grassierenden Wort von der Ochlokratie reiche Nahrung gibt. Umso vorbildlicher erscheint da das kaiserliche Deutschland und erst recht das alte Preußen. Alfred Frerk, Geldern


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