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04.02.12 / Was sie Demokratie nennen / Wien: Vereinigte Linke im Einsatz gegen einen Traditionsball

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 05-12 vom 04. Februar 2012

Was sie Demokratie nennen
Wien: Vereinigte Linke im Einsatz gegen einen Traditionsball

Die „Opernball-Demo“ galt jahrzehntelang als Pflichttermin für heimische Linke und Chaoten und zog auch immer deutsche „Demo-Touristen“ an. Zuletzt allerdings wurde der Zulauf deutlich schwächer, und 2010 gab es nicht einmal mehr einen Internetaufruf. Doch ein Ersatzanlass war bereits propagandistisch aufgebaut und auch genutzt worden: Der WKR-Ball, seit 1952 vom Wiener Korporationsring, einer Arbeitsgemeinschaft national-liberaler Hochschulkorporationen, jeweils am letzten Freitag im Januar veranstaltet, seit mehr als vier Jahrzehnten in der Wiener Hofburg.

Auch diesmal setzte es ein Trommelfeuer von Linken, Grünen und der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG), die den Ball ein Treffen von „Rechtsextremisten“, „Neonazis“ und dergleichen nennen. Besonders empört gab sich IKG-Präsident Ariel Muzicant, weil der Ball-Freitag auf den 27. Januar fiel, den die Uno 2005 zum Holocaust-Gedenktag erklärt hat.

Es gab eine „Aktionswoche gegen Rassismus, Antisemitismus und Rechtsextremismus“ mit einem „Demo- und Blockadetraining“. Taxifahrer wurden in mehrsprachigen Flugblättern aufgefordert, keine Ballgäste zu befördern. Verteidigungsminister Norbert Darabos (SPÖ) untersagte Heeres- und Milizangehörigen die Ballteilnahme in Uniform. Die Unesco hatte wegen des WKR-Balls – wie durch Zufall gerade noch rechtzeitig – die Bezeichnung „Wiener Bälle“ gleich ganz aus der Liste des immateriellen Weltkulturerbes gestrichen. Und die Hofburg-Betriebsgesellschaft verkündete, die Räumlichkeiten 2013 nicht mehr an den WKR zu vermieten – so wie ja auch die FPÖ, die heute in Umfragen gleichauf mit der SPÖ liegt, schon wiederholt damit konfrontiert war, dass man ihr aus Angst vor linkem Terror Veranstaltungsräume nicht vermietete.

Am Ball-Abend standen dann 1200 Polizisten etwa 3000 Demonstranten gegenüber, die versuchten, zur Hofburg vorzudringen und Gäste am Zugang zu hindern. Späher auf Fahrrädern erkundeten Schwachstellen der Einsatzkräfte, denen „Deeskalation“ befohlen worden war, und dirigierten ihre Genossen dorthin – das übliche Katz- und Mausspiel. Mehrere Ballgäste und Polizisten wurden verletzt, es gab 20 Festnahmen, und bei einem deutschen Demonstranten wurde ein Sprengsatz sichergestellt. Angezeigt wurden auch Sachbeschädigungen und eine Brandstiftung.

Der Ball wurde dann erst mit einstündiger Verspätung von FPÖ-Chef Heinz Christian Strache eröffnet, der auch wieder zahlreiche Studenten und Alte Herren aus Deutschland und der Schweiz begrüßen konnte sowie als besonderen Gast die französische Präsidentschaftskandidatin Marine Le Pen. Er kündigte an, die Diffamierungen und der lasche Polizeieinsatz würden ein „parlamentarisches Nachspiel“ haben.

Die Wiener Anarcho-Szene ist übrigens gut vernetzt mit Berlin, Hamburg, Lausanne und Marseille, und ein anarchistischer Versandhandel hat seinen Sitz in Wien. R. G. Kerschhofer


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