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18.02.12 / Deutsche in der Euro-Falle / Nicht nur Rettungsschirme, sondern auch EZB-Lasten ketten Berlin an Athen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 07-12 vom 18. Februar 2012

Deutsche in der Euro-Falle
Nicht nur Rettungsschirme, sondern auch EZB-Lasten ketten Berlin an Athen

Die blanken Zahlen machen sichtbar, wie weit die Dinge aus dem Ruder gelaufen sind: Für die ungewisse Zusage von Einsparungen über 3,3 Milliarden Euro erhält Griechenland Hilfe über weitere 130 Milliarden. Und jedem dämmert bereits, dass auch diese abnorm hohe Summe wieder nicht reichen wird.

Griechenlands Lage ist aussichtslos, die Verwaltung außerstande, die Zusagen umzusetzen, die Staatsstruktur eine einzige Katastrophe und das Volk unwillig. Gerade aber an solchen Tagen, an welchen andernorts die Krise im Feuerschein lodernder Häuser ihr bedrohliches Gesicht enthüllt, leben die Deutschen in der Illusion, auf einem Fels der Stabilität zu sitzen. Dabei gerät aus dem Blick, in welchem Umfang das Euro-System die deutsche Stabilität bereits unterspült hat und in atemberaubendem Tempo weiter hinwegreißt.

Selbst intime Kenner sehen sich mittlerweile außerstande, konkrete Zahlen über die tatsächlichen Belastungen und Verpflichtungen zu nennen, die Deutschland eingegangen ist oder die im deutschen Namen eingegangen werden, ohne dass Berlin oder die Bundesbank etwas dagegen tun können.

Da ist einmal die Europäische Zentralbank (EZB), die sich völlig von der Stabilitätskultur ihrer Anfangsjahre abgewendet hat – hin zu einer Inflationspolitik südeuropäischen Zuschnitts. Die EZB versorgt die Euro-Krisenländer praktisch unbegrenzt mit neu geschaffenem Geld und entwertet so mittelfristig die Ersparnisse der sparsamen Nordeuropäer. Zudem erlaubt die EZB nationalen Notenbanken laut einer Studie der Schweizer Großbank UBS neuerdings, selber Geld nach Belieben in Umlauf zu bringen. Bis Dezember sei dies nur für kurzfristige „Notoperationen“ erlaubt worden. Nun aber habe die EZB „die Gelddruckmaschinen an die nationalen Notenbanken übergeben“. Gerade südeuropäische Notenbanken machen davon rege Gebrauch.

Überdies wachsen die Forderungen der Bundesbank an die EZB über das sogenannte „Target-2-Programm“ ins Unermessliche. Über „Target 2“ werden der Kapitalzufluss nach Deutschland und unsere Exportüberschüsse im Euro-Raum quasi zurücksaldiert und bleiben als Forderung der Bundesbank an die EZB im Raum stehen. Bislang sind hier 463 Milliarden Euro aufgelaufen. Bis Jahresende könnte es eine Billion werden, schätzt die „Wirtschaftswoche“.

Bräche der Euro auseinander, wäre dieses Geld wahrscheinlich weg, die Bundesbank müsste es abschreiben und wäre prompt pleite. Dann müsste die Bundesrepublik einspringen, was den Staatsbankrott bedeuten könnte. Damit sitzt Deutschland in der Falle: Ein Ausstieg aus dem Euro ist selbst im schlimmsten Fall unmöglich geworden. Wir müssen hilflos zusehen, wie unser Geld von anderen entwertet wird. Hans Heckel


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