© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 08-12 vom 25. Februar 2012

MELDUNGEN

Bekenntnis gegen Russisch

Riga – In Lettland haben 75 Prozent der Einwohner gegen die Einführung des Russischen als zweite Amtssprache Lettlands gestimmt. Viele Letten fürchteten, dass die Sprache der ehemaligen Unterdrücker wieder zu einer Amtssprache werden könne, so dass die Stimmbeteiligung mit etwa 70 Prozent eine der höchsten seit der Unabhängigkeit von Russland 1991 war. Stimmberechtigt waren rund 1,5 Millionen Menschen. Die russische Minderheit macht etwa ein Drittel der lettischen Bevölkerung aus. Rund 300000 Einwohner Lettlands waren als sogenannte Nichtbürger – großenteils in der Sowjetzeit zugezogene Russischsprachige, die bisher nicht die geforderte Staatsbürgerschafts- und Sprachprüfung abgelegt haben – nicht abstimmungsberechtigt. Unter den Nichtbürgern befinden sich auch viele Veteranen der sowjetischen Armee samt Familien, die nicht bereit sind, die lettische Sprache zu erlernen, obwohl viele von ihnen in Lettland geboren wurden. B.B.

Merkel toleriert Athens Blockade

Skopje – Nikola Gruevski, Premier Makedoniens, war Mitte Februar in Berlin zu Besuch. Die Stadt ist eine der Führungszentralen von EU und Nato, in die Makedonien kommen will und soll, aber seit Jahren wartet es vergeblich auf den Verhandlungsbeginn. Jetzt hat Kanzlerin Angela Merkel Unterstützung zugesagt, was in Skopje erfreut registriert wurde. Dabei gibt es keinen Grund zur Freude, denn die Kanzlerin erwähnte mehrfach, dass erst das „Namensproblem“ geklärt werden müsse, denn Athen macht Makedonien seinen Namen streitig. Zwar hat Makedonien eine Klage vor dem Internationalen Gerichtshof gewonnen, aber das wird von EU, Nato und Merkel übergangen. Freunde Skopjes wie Schwedens Außenminister Carl Bildt rechnen damit, Griechenland werde wegen seiner Geldnöte einlenken. W.O.