Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung
© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 10-12 vom 10. März 2012
Sophie Dorotheas Eltern Das ist gewissermaßen die gute Seite der Herkunft der Mutter. Deren ebenfalls Sophie Dorothea von Braunschweig-Lüneburg geheißene Mutter war jedoch Mittelpunkt eines handfesten Skandals. Mit 16 Jahren war sie mit ihrem Vetter Georg Ludwig von Braunschweig-Lüneburg verheiratet worden. Es war eine Verbindung ohne wirkliche Liebe. Die fand Sophie Dorothea in den Armen des Offiziers Philipp Christoph Graf von Königsmarck. Im Sommer 1694 plante das Paar eine gemeinsame Flucht. Eine der Mätressen des Kurfürsten, Gräfin Clara Elisabeth von Platen, verriet die Liebschaft und den Fluchtplan. Es fanden sich zahlreiche belastende Liebesbriefe. Der Liebhaber verschwand in der Nacht vom 1. Juli 1694 spurlos im Schloss von Hannover. In seinen „Wanderungen durch die Mark Brandenburg“ widmet Theodor Fontane dieser Geschichte großen Raum. Sie hat die Menschen bewegt. Nach Fontanes Schilderung war der Graf in das Schloss gegangen, um sich von der Kurprinzessin zu verabschieden. Dort sei er von vier gedungenen Mördern erschlagen worden, zwei von ihnen hätten die Tat auf dem Sterbebett gestanden. Der mutmaßliche Mord ist allerdings bis heute nicht wirklich aufgeklärt. Sophie Dorothea wurde schuldhaft geschieden und als „Prinzessin von Ahlden“ in die Lüneburger Heide verbannt. K.J.G. |
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