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10.03.12 / Dynamisch / Sonderausstellung im Haus Schlesien

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 10-12 vom 10. März 2012

Dynamisch
Sonderausstellung im Haus Schlesien

Wer sich fragt, was den Breslauer Künstler mit Salem am Bodensee verbindet, erhält Antworten in der Biografie des Künstlers und bei einem Rundgang durch die Sonderausstellung unter dem Titel „Walter Eberhard Loch – ein bewegtes Leben in Bildern und Dokumenten“. Die Gemälde, Dokumente und Fotografien stammen aus der Privatsammlung Reck aus Salem und von der Gemeinde Salem.

Der 1885 in Breslau geborene Walter Eberhard Loch war als Kind auf dem Eis des Pregels eingebrochen. Eine körperliche Behinderung war die Folge, die ihm viel zu schaffen machte. Um seinem Traum, Maler zu werden, näher zu kommen, stellte sich Loch mit 16 Jahren der Aufnahmeprüfung an der damaligen Schule für Kunst und Kunsthandwerk (ab 1911 Akademie) in Breslau und bestand diese im ersten Anlauf. Einige der frühen Arbeiten, die der junge Künstler noch während seiner Ausbildungsjahre schuf – wie etwa schlesische Landschaftsbilder und Tierskizzen aus dem Breslauer Zoo – sind in der aktuellen Ausstellung im Haus Schlesien zu sehen.

Im Jahre 1912 unterbrach Loch sein Studium und unternahm Reisen nach Paris, Spanien und München. Er arbeitete zunächst als Graphiker, Sportzeichner und Sportreporter in Berlin, später als Zeichenlehrer am Liegnitzer Gymnasium und in Dresden. Loch war in Dresden auch als freischaffender Künstler tätig. Diese Lebens- und Schaffensperiode in Dresden hat Loch weitgehend geprägt. Zum einen war seine Frau, die Musikerin Dora Roth, eine Dresdnerin. Zum anderen traf er dort die Tänzerin Mary Wigman und kam so in Kontakt mit der expressionistischen Tanzkunst. In dieser Zeit entstanden mehrere Gemälde mit dynamischen Tanzmotiven. Bewegung ist übrigens ein herausragendes Merkmal vieler seiner Ölgemälde und Zeichnungen, die in starkem Kontrast zu den Ruhe ausstrahlenden Frauenporträts stehen. Als repräsentative Arbeit aus Lochs Spätwerk ist in Königswinter der Bilderzyklus zu Gerhart Hauptmanns Werk „Und Pippa tanzt“ zu sehen.

Die Ausstellung ist im Haus Schlesien noch bis zum 13. Mai des Jahres zu besichtigen. Dieter Göllner


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