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17.03.12 / Wahlhilfe von rechts / Kandidatur Le Pens sichert Sarkozy in der Stichwahl Stimmen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 11-12 vom 17. März 2012

Wahlhilfe von rechts
Kandidatur Le Pens sichert Sarkozy in der Stichwahl Stimmen

Marie Le Pen hat es geschafft. Nachdem es ihr  kurz vor Fristablauf doch noch gelungen ist, die geforderten Unterschriften von 500 gewählten Volksvertretern zusammenzubekommen, kann sie bei den französischen Präsidentenwahlen antreten. Aktuelle Umfragen sehen die Vorsitzende der Front National (FN) beim ersten Wahlgang im April an dritter Stelle hinter Präsident Nicolas Sarkozy und seinem sozialistischen Herausforderer Francois Hollande.

Vordergründig dürfte ihre Kandidatur den Staatspräsidenten zunächst einmal Stimmen kosten. Bei der Stichwahl im Mai, bei der sie voraussichtlich nicht mehr im Rennen sein wird, dürfte sie ihm dagegen sogar indirekt als Wahlhelferin dienen. Denn in der zweiten Runde, dem direkten Duell mit Hollande, benötigt Sarkozy ihre Wähler. Um sich diesen zu empfehlen und sich nach links abzugrenzen, ist er derzeit bemüht, mit von ihm bislang ungewohnten Tönen zur Ausländerpolitik Wähler im rechten Lager zu gewinnen. Damit schlägt er in die gleiche Kerbe wie Le Pen, die mit ihren Thesen zu Einwanderungs- und Sicherheitsfragen diese Klientel kontinuierlich bedient. Genau hier liegt auch Sarkozys Stimmenreservoir, denn es dürfte ihm kaum gelingen, linke Wähler in der Stichwahl von sich zu überzeugen. Ohne eine hohe Mobilisierung im rechten Lager dürfte Sarkozy eine Wiederwahl also schwerfallen.

Wäre die FN-Chefin am Quorum gescheitert, wäre ihr Wählerpotenzial nicht automatisch Sarkozy zugefallen. Vielmehr könnte es aus Protest Wahlverweigerung üben. So aber liegt es nahe, dass die FN-Anhänger ihm im zweiten Wahlgang ihre Stimme geben, um dem Sozialisten Hollande den Einzug in den Élysée-Palast zu verwehren. Somit ist die Kandidatur Le Pens für „Sarko“ fast ein Glücksfall.        J.H.


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