23.04.2024

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24.03.12 / MELDUNGEN / ZUR PERSON

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 12-12 vom 24. März 2012

MELDUNGEN / ZUR PERSON

»Leuchtturm des Islam«

London – Der Kandidat der sozialdemokratischen Labour Party für das Amt des Londoner Bürgermeisters, Ken Livingstone, hat versprochen, die britische Hauptstadt in den nächsten vier Jahren zu einem „Leuchtturm des Islam“ zu machen. Dies sagte er in einer Rede in der umstrittensten Moschee der Stadt, in der bis vor kurzem der Terroristen-Anwerber und radikale Propagandist Abu Hamza predigte, wie der „Telegraph“ berichtet. Er wolle dafür sorgen, so Livingstone, dass nach einem Wahlsieg von Labour jeder nichtmuslimische Londoner die „Worte des Propheten, Friede sei mit ihm, lernt und versteht“. H.H.

 

Kuba: Wieder Verhaftungen

Havanna – Kurz vor dem Papstbesuch in Kuba vom 25. bis 28. März hat das Regime des sozialistischen Landes 33 Angehörige der Oppositionsgruppe „Damas de Blanco“ (Damen in Weiß) verhaften lassen. Die Gruppe hatte sich nach der Verhaftung von 75 Dissidenten 2003 gegründet, um jeden Sonntag vor der Kirche in Santa Rita friedlich für deren Freilassung zu demonstrieren. H.H.

 

Schwerer Schlag für die Kopten

Das Oberhaupt der koptisch-orthodoxen Kirche, Schenuda III. mit dem Amtstitel Patriarch von Alexandrien und Papst des Stuhles des heiligen Markus, ist nach längerem schweren Leiden in Kairo verstorben. Beigesetzt wird er auf eigenen Wunsch in jenem Wüstenkloster Wadi Natrun, in das er von Präsident Anwar Al-Sadat 1981 verbannt worden war – knapp bevor dieser selbst von Islamisten ermordet wurde. Der 1923 in Oberägypten Geborene hatte sich nach Abschluss von Philosophie-Studium und Offiziersausbildung der Theologie zugewandt, wurde 1954 Mönch, 1955 Priester und 1962 Bischof. 1971 schließlich wurde er zum „Baba“ der heute rund zehn Millionen Kopten gewählt.

Für allem für die in Ägypten lebenden Kopten ist das Ableben Schenudas ein schwerer Schlag. Denn Schenuda, dessen Verbannung später von Präsident Mubarak aufgehoben worden war, hatte sich stets um ein kooperatives, nicht konfrontatives Verhältnis zur Obrigkeit bemüht und auch unter gebildeten Muslimen hohes Ansehen erworben. Er war zugleich Garant für den Zusammenhalt der Kirche, in der sich – vor allem unter der Jugend – Unzufriedenheit ausbreitete. Was im Zuge der jüngsten Umwälzungen in Ägypten auch zu – von Schenuda stets abgelehnten – Demonstrationen führte. Die rund 2000 Elektoren, die einen Nachfolger wählen müssen, werden es schwer haben, Kandidaten mit vergleichbarer Akzeptanz zu finden. Gerade jetzt wäre das aber besonders wichtig, denn in den nächsten Monaten soll die neue Verfassung Ägyptens ausgehandelt werden, und da steht für die Zukunft der Christen viel auf dem Spiel. RGK


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