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07.04.12 / Piraten gegen Oper / Politneulinge wollen Subventionen streichen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 14-12 vom 07. April 2012

Piraten gegen Oper
Politneulinge wollen Subventionen streichen

Nach einer langen Zeit des internen Streits und der Selbstbetrachtungen machte dieser Tage die Berliner Piratenpartei mit einem politischen Vorschlag von sich reden: Im Kulturausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses forderte ihr Abgeordneter Christopher Lauer die Streichung der staatlichen Zuschüsse für die Deutsche Oper.

Die dadurch gesparten rund 39 Millionen Euro möchte der Politiker lieber Einrichtungen und Künstlern zukommen lassen, die „selbstausbeuterisch arbeiten müssen“ – also mit anderen Worten: die keine oder nur geringe Resonanz und damit keine oder nur geringe Einnahmen erzielen.

Lauer meinte, um eine Schließung der Oper zu vermeiden, könnten sich wohlhabende Bürger dort engagieren. Warum indessen die von ihm bevorzugte Klientel förderungswürdiger sein sollte, erklärte Lauer nicht. „Wir haben ja noch zwei weitere Opern“, so der Kulturpirat. Ein Teil des eingesparten Geldes könne auch zur Digitalisierung von Kunstwerken verwendet werden.

Nicht nur die Regierungsparteien SPD und CDU staunten nicht schlecht über Lauers Auftritt, selbst die Postkommunisten und die Grünen mochten sich dessen Vorstellungen im Kulturausschuss nicht anschließen. SPD und CDU bezeichnen die Forderungen der Piraten als „Populismus“. Der verantwortliche Kulturstaatssekretär André Schmitz erklärte, dass die drei Opernhäuser Berlins etwas Einmaliges seien. Lauer hatte übrigens bei seinem Einzug ins Parlament einen „Dilettantenbonus“ für seine Partei reklamiert. Der verbraucht sich offenbar langsam. H.L.


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