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07.04.12 / Reiseführer sorgt für großen Andrang / Gunnar Strunz stellte im Deutsch-Russischen Haus sein Buch »Königsberg entdecken« vor

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 14-12 vom 07. April 2012

Reiseführer sorgt für großen Andrang
Gunnar Strunz stellte im Deutsch-Russischen Haus sein Buch »Königsberg entdecken« vor

Als der deutsche Geologe Gunnar Strunz zur Autorenlesung im Deutsch-Russischen Haus eingeladen hatte, erlebte der Gastgeber einen wahren Besucheransturm. Er beweist, wie groß das Interesse der Königsberger an deutscher Geschichte ist.

Die Besucher waren neugierig darauf zu erfahren, wie jemand aus dem Westen das Königsberger Gebiet und seine Bewohner sieht. Es waren so viele Menschen gekommen, dass die Gäste nicht nur um den Einlass, sondern auch um einen Haken an der Garderobe für ihre Mäntel kämpfen mussten. Das große Interesse an Gunnar Strunz’ Lesung aus seinem neuen Reiseführer „Königsberg entdecken. Unterwegs zwischen Memel und Frischem Haff“, der in der „Trescher-Reihe Reisen“ erschienen ist, zeugt davon, wie sehr die heutigen Bewohner an der Geschichte der Region, in der sie leben, interessiert sind.

An Strunz’ Buchvorstellung war auch das deutsche Generalkonsulat beteiligt. Einleitend stellte Generalkonsul Aristide Fenster den Autor und sein neues Buch vor. Er selbst hatte es bereits gelesen und zeigte sich davon überzeugt, dass dieses mit großer Sympathie für das Königsberger Gebiet geschrieben wurde. Fenster hat über deutsche Geschichte promoviert, so dass er Experte genug ist, um die Qualität des Werks beurteilen zu können.

In nächster Zeit wird Strunz in Königsberg Vorträge über Königin Luise, die Königsberger Romantik und ihre Komponisten halten. Während der Autorenlesung stellte er Passagen zur deutschen Geschichte aus seinem Reiseführer vor.

Strunz hat sich als Geologe lange Zeit intensiv mit dem Königsberger Gebiet beschäftigt, das er während seiner zahlreichen Reisen kennenlernte. Er hat sich schon früh gerade für die Gebiete interessiert, in die man anfänglich nicht reisen durfte. Sie zogen ihn magisch an. Wahrscheinlich umso mehr, als er selbst unweit der Grenze zwischen der DDR und der Tschechoslowakei aufwuchs.

Als der Eiserne Vorhang fiel und auch das Königsberger Gebiet bereist werden konnte, machte Gunnar Strunz sich auf den Weg dorthin. Über 20 Jahre sammelte er das Material für seinen Reiseführer. Das Buch ist auf Deutsch erschienen und wird außer in der Bundesrepublik auch in Österreich und in der Schweiz verkauft.

Der Autor bezieht auch zu der Frage Stellung, ob das Königsberger Gebiet für Touristen aus ganz Europa attraktiv sei. Seiner Ansicht nach müsste für die Region mehr geworben werden. Er selbst tut es bereits mit seinen Büchern. Entscheidend seien aber Einreiseerleichterungen, weil die Visumpflicht viele Reisende davon abhalte, ins Königsberger Gebiet zu kommen.

„Für mich ist das Königsberger Gebiet ein Paradies. Und dieses Paradies bezaubert mich so sehr, dass ich immer wieder und wieder hierher komme“, sagte Strunz.

Doch sein Interesse gilt nicht nur der Landschaft und seinen Forschungsarbeiten, sondern auch seiner zukünftigen Frau, die er zwar in der Bundesrepublik kennenlernte, die aber aus Königsberg kommt. Zurzeit lernt Strunz deshalb eifrig Russisch. Auf die Frage, ob sein Reiseführer bald auch auf Russisch erscheinen wird, antwortete er: „Wenn ein russischer Verlag sich dafür interessiert, stelle ich selbstverständlich mit Vergnügen mein Material zur Verfügung.“ Jurij Tschernyschew


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