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14.04.12 / Als Pionierin in Ostpreußen / Luise Wolfram erhält für ihren Einsatz Silberne Ehrennadel der LO

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 15-12 vom 14. April 2012

Als Pionierin in Ostpreußen
Luise Wolfram erhält für ihren Einsatz Silberne Ehrennadel der LO

Luise Wolfram wurde in Königsberg/Pr. geboren, doch sie wuchs in Westdeutschland auf, wurde Pädagogin und unterrichtete bis zu ihrer Pensionierung in Sulingen. Über Kurse der Volkshochschule lernte sie Russisch.

Als ihr Ehemann Erhard Wolfram von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) gebeten wurde, den „Gemeindeaufbau unter Russlanddeutschen und ihren Familien“ im Königsberger Gebiet als Propst verantwortlich weiterzuführen, sagte er zu, und so zog das Ehepaar Wolfram Anfang 1999 nach Königsberg. Dort hatte die Evangelische Kirche auf dem alten Luisenfriedhof die neue „Auferstehungskirche“ nach der Wende bauen können. Das Ehepaar blieb dort bis zu Propst Wolframs Pensionierung im Herbst 2002. Seitdem leben die beiden in Hannover.

Luise Wolfram konnte in Ostpreußen ihre Russischkenntnisse im täglichen Geschehen beträchtlich erweitern, was dem Ehepaar zu sehr vielen Kontakten und Vertrauen unter den Gemeindemitgliedern verhalf. Sehr viele Russlanddeutsche schlossen sich schnell der Evangelischen Kirche an.

In Königsberg konnte und musste Luise Wolfram sich einem vielseitigen Aufgabenfeld stellen: Begleitung und Verteilungsorganisation von ankommender humanitärer Hilfe, Gründung einer Nähstube, wo Frauen an neu beschafften Maschinen lernen konnten, sich durch Näharbeiten einen Nebenverdienst zu schaffen, Begleitung zu vielen Gottesdiensten in den Landgemeinden. Im Sektor Öffentlichkeitsarbeit führte sie viele Besuchergruppen in die Königsberger Aufbauarbeit ein und wurde seit 1999 zu zahlreichen Vorträgen in ganz Deutschland eingeladen. Daraus erwuchs ein ansehnliches Spendenaufkommen für die neue Diaspora-Arbeit.

Aus Tagebuchaufzeichnungen entstanden von 2005 bis 2008 drei Bücher über die Eindrücke in Nordostpreußen. „Störche kennen keine Grenzen“, „Unter dem hohen ostpreußischen Himmel“ und „Land der dunklen Wälder – Streifzüge durch Ostpreußen“. Seit 2004 fährt das Ehepaar Wolf-ram jährlich mindestens einmal mit Gruppen ins Königsberger Gebiet, um die Kontakte zu den Gemeinden zu festigen und Freunde zu gewinnen für das schöne und doch geschundene Land.

Seit 2010 gehört Luise Wolfram zum Vorstand der Landsmannschaft Ostpreußen in Hannover. Ihre Mitarbeit ist durch ihre interessanten Berichte aus der Heimat immer eine Bereicherung. Auch ihre vielfältigen Ideen und Verbindungen sind für die Arbeit der Gruppe immer eine Bereicherung. Ihre Vortragstätigkeit auch in anderen Orten geht fast unvermindert weiter.

Luise Wolfram hat sich seit Jahren um ihre Landsleute und die Neubürger Ostpreußens verdient gemacht. Ihr wurde bei der diesjährigen Jahreshauptversammlung der Landsmannschaft Ostpreußen die Silberne Ehrennadel überreicht.        Roswitha Kulikowski


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